Tönisvorster Abgeordnete hatte zu Expertengespräch geladen Asiatische Tigermücke ist politische Herausforderung

Tönisvorst/Düsseldorf · Die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt sei untrennbar miteinander verbunden, sagt die Tönisvorster Grünen-Abgeordnete Meral Thoms. Mit ihrem Fraktionskollegen Volkhard Wille hatte sie zu einem Fachgespräch geladen.

Sibylle Scharkus (von links), Volkhard Wille, Meral Thoms, Renke Lühken und Thomas Hörren diskutierten über invasive Insektenarten und die Probleme, die sie verursachen.

Foto: Christian Pelikan

(msc) Die zunehmende Verbreitung invasiver Arten wie der Asiatischen Tigermücke oder der Asiatischen Hornisse stellt eine wachsende Herausforderung für den Umwelt- und Gesundheitsschutz in Nordrhein-Westfalen dar. Auf Einladung der beiden Landtagsabgeordneten der Grünen Meral Thoms aus Tönisvorst und Volkhard Wille aus Kleve fand jetzt im Landtag ein Fachgespräch mit Expertinnen und Experten aus den Bereichen Entomologie, Tropenmedizin und Infektionsepidemiologie statt, um über notwendige Maßnahmen zum Umgang mit diesem Phänomen zu diskutieren, teilt das Büro von Meral Thoms mit.

Die Asiatische Tigermücke, ein potenzieller Überträger verschiedener Krankheitserreger wie Dengue-, Chikungunya- und Zika-Viren, habe sich in den vergangenen Jahren aufgrund der Klimaerwärmung in Mitteleuropa ausgebreitet, heißt es weiter. „Wir sehen uns auch in Nordrhein-Westfalen zunehmend mit invasiven Arten konfrontiert, die eigentlich eher in südlicheren Regionen beheimatet sind“, so Volkhard Wille, Sprecher für Natur- und Umweltschutz der Landtagsfraktion der Grünen. Die Arten hätten „auch tiefgreifende Auswirkungen auf unsere Ökosysteme und heimische Tier- und Pflanzenarten. Sie stören das empfindliche Gleichgewicht und können für einheimische Arten zu einer ernsthaften Bedrohung werden.“

Meral Thoms, gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen-Landtagsfraktion, unterstreicht die Notwendigkeit einer ressortübergreifenden Zusammenarbeit: „Im Sinne des One-Health-Ansatzes gilt: Die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt sind untrennbar miteinander verbunden. Nur wenn wir unsere Ökosysteme schützen, können wir auch unsere eigene Gesundheit bewahren. Klimaschutz ist immer auch Gesundheitsschutz.“

Thomas Hörren, Insektenforscher und Vorsitzender des Entomologischen Vereins Krefeld, betonte: Insekten seien mit mehr als 34.000 Arten in Deutschland die artenreichste Gruppe von Lebewesen. Um zu verstehen, welche Arten bei uns auftauchen und wie sie Ökosysteme oder unsere Gesundheit beeinflussen könnten, brauche es ein Insektenmonitoring. Renke Lühken vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin Hamburg und Sibylle Scharkus vom Gesundheitsamt Köln informierten die Teilnehmenden über die gesundheitlichen Implikationen der Ausbreitung von krankheitsübertragenden Insekten und mögliche Präventionsmaßnahmen.

Die Landtagsabgeordneten der Grünen wollen auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse konkrete Handlungsempfehlungen für die Landespolitik erarbeiten, um sowohl den Schutz der Biodiversität als auch die Gesundheitsvorsorge zu stärken, heißt es in der Pressemitteilung abschließend.