Mobilität in Willich Ausschuss berät über Verkehr und Kanalbau

Willich · Mit dem aktuellen Stand des Mobilitäts- und Verkehrskonzepts befasste sich der Planungsausschuss in seiner jüngsten Sitzung ebenso wie mit einem Bürgerantrag zum Rückbau eines „Hubels“ an einer Kreuzung und anstehenden Kanalbau-Projekten.

Die Fietsvlonders sind Teil des Mobilitäts- und Verkehrskonzepts, mit dem sich der Planungsausschuss regelmäßig befasst. Die mobilen Fahrradabstell-Plattformen stehen an zwei Standorten in der Stadt, etwa am Alleeschulhof.

Foto: Stadt Willich

Berichte zum aktuellen Stand des Großprojektes „Mobilitäts- und Verkehrskonzept“ für die Stadt Willich sind fester Bestandteil der Tagesordnungen des Planungsausschusses. In der Sitzung am Dienstagabend berichtete die Verwaltung unter anderem in der Vorlage, dass die beiden „Fietsvlonders“ (mobile Fahrradständer) derzeit auf dem Alleeschulhof und am Netto-Markt in Wekeln stehen. Als nächste Standorte sind der Edeka-Markt in Neersen und der Anrather Bahnhof vorgesehen. Das „Stadtradeln“ wird im Zeitraum vom 1. bis 21. September in Willich stattfinden. Außerdem wurden fünf Haltestellen beim VRR für den barrierefreien Umbau angemeldet, die Einplanungsmitteilung des Verkehrsverbundes liegt vor. Es handelt sich um die Haltestellen am Friedhof in Neersen und Streithöfe in Alt-Willich (jeweils in beide Fahrtrichtungen) sowie die Haltestelle Jägerstraße in Alt Willich (Fahrtrichtung Neersen/ Münchheide). Weitere Haltestellen sollen bis zum 30. April angemeldet werden.

Außerdem beschäftigte sich der Ausschuss mit einem Bürgerantrag, der einen Rückbau des „Hubels“ an der Kreuzung Neusser und Grabenstraße fordert. Der Grund: Der „Hubel“ – eine kreisrunde Aufpflasterung in der Straßenmitte – soll eigentlich die Umsetzung des Tempo-Limits von 30 km/h unterstützen. Die Anwohner kritisieren aber, dass er eine „enorme Geräuschs- und Erschütterungsbelastung“ darstellt: „Die Abroll- bzw. Aufsetz-Geräusche der Stoßdämpfer und Reifen sind immer sehr deutlich zuhören“, so die Antragsteller Jean-Pierre Klein und Leona Roggow, die von Nachbarn unterstützt werden. Die Anwohner hätten vollstes Verständnis dafür, dass die Innenstadt gut erreichbar und eine Belieferung der Geschäfte möglich sei, baten aber auch um Verständnis für ihre Situation.

In der Diskussion hinterfragte Christoph Tepper (CDU), ob solche Bauformen überhaupt noch zeitgemäß seien, da Erfahrungen zeigen, dass sie etwa für Rettungsdienstfahrzeuge Probleme verursachen. Stadtplanerin Kerstin Wild sagte, die Verwaltung wolle erst einmal das Ende der Baumaßnahme auf der Neusser Straße zwischen Graben- und Martin-Rieffert-Straße abwarten.

Verwaltung stellte Maßnahmen zur Kanalsanierung vor

Dann sollen gegebenenfalls Geschwindigkeitskontrollen auf der Strecke gemacht werden. Hagen Becker (Grüne) wies daraufhin, dass die Grabenstraße ja ohnehin in einem Umgestaltungsprozess sei – gegebenenfalls habe das auch Auswirkungen auf diese Fläche. Der Ausschuss verständigte sich darauf, dies abzuwarten und dann aber auch zu hinterfragen, ob der „Hubel“ aus straßenbautechnischer Sicht noch sinnvoll ist.

Außerdem stellte die Verwaltung die Maßnahmen zur Kanalsanierung an der Karl-Lange-Straße und der Seidenweberstraße in Anrath vor. Beide Projekte sollen noch in der ersten Jahreshälfte umgesetzt werden. „Der bauliche Zustand und das Alter dieser Abwasserkanäle zwingt die Stadt Willich hier zu handeln, um die Betriebssicherheit der Kanalisation wiederherzustellen“, so die Verwaltung. Die beschädigten Rohre werden über eine „Inliner-Sanierung“ repariert – der Inliner aus PE-HD (Polyethylen hoher Dichte) wird in das alte Rohr gezogen und dann mit Dampf aufgerichtet, „sodass er sich passgenau an die Rohrwand einfügt“, so die Verwaltung. Alle Arbeiten werden durch die vorhandenen Abwasserschächte ausgeführt, sodass keine Tiefbauarbeiten geplant sind. Die Einzugsarbeiten dauern voraussichtlich nur einzelne Tage und sollen rechtzeitig durch Postwurfsendung angekündigt werden.

Darüber hinaus verabschiedete der Ausschuss einstimmig weitere Schritte im Planungsverfahren, um die Grundschule Willicher Heide umstrukturieren zu können. Geplant ist, das Areal – auf der einen Seite der Straße Hoxhöfe die schon bestehende Schulfläche, auf der anderen Seite die frühere Kirche St. Mariä Rosenkranz sowie andere Gebäude – zu einem Schulgelände zu vereinen, um die notwendige Erweiterung der Offenen Ganztagsgrundschule zu ermöglichen. Dafür muss das dazwischenliegende Straßen-Teilstück „eingezogen“ werden. Eine neue Straße soll etwa 70 Meter weiter nördlich aus dem Kreisverkehr heraus gebaut werden. Der Rat muss über den Einzug der Straße letztlich entscheiden.