Willich: Katharinen-Hospital bekommt einen Fertigbau für 73 Betten
Was der Krankenhaus-Träger in Willich plant, wurde bei einem Info-Abend vorgestellt. Nicht alle Fragen wurden dabei beantwortet.
Willich. Noch bis zum 27. August können sich Bürger zu den Um- und Anbauplänen des Katharinen-Hospitals äußern. Eine Bürgerversammlung zu diesem Thema war jetzt mit weniger als 20 betroffenen Besuchern eher mäßig besucht. Sie dauerte nur gut 30 Minuten - großer Widerstand ist also nicht zu erwarten.
Dabei gab’s dennoch spannende Aussagen, wenngleich manche Antwort nicht gegeben werden konnte. Fest steht derzeit nur, dass die bestehenden Dreibettzimmer ohne eigene Nasszellen in Zweibettzimmer mit Duschen umgewandelt werden sollen.
Richtung Burgstraße soll der vor rund 15 Jahren angelegte schöne Krankenhausgarten einem zweigeschossigen Fertigbaukörper weichen, der etwas über 40 Meter lang und 16 Meter breit sein soll. Vanessa Majer vom Planungsamt der Stadt Willich erklärte die Vorgehensweise, wies unter anderem darauf hin, dass nach dem Aufstellungsbeschluss noch einmal einen Monat lang die Gelegenheit bestehen wird, Bedenken vorzubringen.
Die Technische Beigeordnete Martina Stall erklärte, dass die Baugenehmigung bereits erteilt sei: "Rein theoretisch besteht jedoch die Möglichkeit, dass das Gericht etwas zu beanstanden hat."
Paul Neuhäuser, Geschäftsführer der Augustinus-Kliniken und Mitgeschäftsführer des Willicher Krankenhauses, machte darauf aufmerksam, dass das Gebäude aus den frühen sechziger Jahren dringend "ertüchtigt" werden müsse: "Vieles ist nicht mehr zeitgemäß wie etwa die Dreibettzimmer ohne Nasszellen." Außerdem habe es vor knapp 50 Jahren noch keine Computertomographen gegeben.
Neuhäuser, der auf Rückruf-Bitten der WZ in Sachen Neubau mehrfach nicht reagiert hatte, skizzierte die geplante Vorgehensweise: "In einem ersten Schritt geht es um eine Flächenerweiterung, anschließend wird die Altsubstanz saniert."
Thorsten König, zuständiger Architekt, dass der Neubau mit Platz für 73 Betten in Fertigbauweise errichtet werde. Von der Aufenthaltsqualität sei kein Unterschied zu einem Gebäude in Massivbauweise feststellbar - das ist die Erfahrung von Neuhäuser: "Im Neusser Etienne-Krankenhaus haben wir mit einem Gebäude in Fertigbauweise sehr gute Erfahrungen gemacht."
Die Lebensdauer liege bei rund 20 Jahren. Die Frage, wie viele Betten durch den Umbau von Drei- auf Zweibettzimmern wegfallen, blieb an diesem Abend unbeantwortet.
Noch steht nicht fest, wie lange dieser Trakt genutzt wird. Möglich sei es, auf dem Wirtschaftshofgelände Funktionsräume, aber auch einen Bettentrakt zu errichten, und zwar in massiver Bauweise. Gut möglich also, dass der Fertigbau in einigen Jahren wieder zurückgebaut werden wird.