Willich: Stadtwerke beteiligen sich an Öko-Projekten

Der städtische Versorger setzt zusammen mit RWE auf erneuerbare Energien.

Willich. Als eine "Investition in die Zukunft" beschreibt Albert Lopez (Foto), Chef der Willicher Stadtwerke, die beschlossene Beteiligung an einem Gemeinschaftsunternehmen mit der RWE Innogy GmbH. 40 Stadtwerke und die RWE haben sich zusammengeschlossen, um gemeinsame Projekte rund um erneuerbare Energien realisieren zu können.

Geplant sind bisher ein Biomasse-Heizkraftwerk im Kreis Siegen-Wittgenstein, eine Biogas-Anlage in Sachsen-Anhalt und ein Onshore-Windpark in Schottland. "Natürlich kommt der dort nachhaltig erzeugte Strom den Willichern nicht direkt zu Gute", sagt Lopez. Dennoch lohnten sich die Investitionen für die Bürger. "Ökologisch erzeugter Strom ist jetzt noch teurer als herkömmlicher. Sollte er jedoch in Zukunft beispielsweise für den Antrieb von Autos genutzt werden können, lohnt sich die Produktion." Und Willich hätte dann, mit der Beteiligung, eine eigene, günstige Bezugsquelle.

Wichtig sei die Zusammenarbeit bei Projekten, die sich erneuerbaren Energien widmen, auch für den Umweltschutz und somit das Image der Stadtwerke. Auch wenn der CO2-freie-Strom beispielsweise in Schottland und nicht in Willich erzeugt werde. "CO2 kennt halt keine Grenzen", sagt Lopez. Deswegen werde für die Projekte immer der idealste Standort gesucht. Werde Sonne gebraucht, werde das Projekt im Süden realisiert, bei Wind halte man sich an die Küsten.

Mit bis zu zehn Millionen Euro beteiligen sich die Willicher Stadtwerke bis zum Jahr2020 an den Projekten der RWE-Tochter. Finanziert wird dies nicht nur aus Eigenkapital, sondern auch über Finanzierungsgesellschaften.

Schon heute setze Willich auf erneuerbare Energien. 3,8 Millionen Kilowattstunden Strom werden jährlich von Willichs Photovoltaik-Anlagen produziert. Verbraucht werden allerdings 230 Millionen Kilowattstunden. "Das hört sich jetzt wie ein Tropfen auf den heißen Stein an, ist aber, gemessen an anderen Städten, nicht wenig", sagt Lopez.