Willich/Tönisvorst: Neues vom Stadtflüsterer Besuch von der Waldohreule

Willich/Tönisvorst · In Vorst freut sich ein Ehepaar über treuen Besuch im Garten. In Anrath ärgert sich jemand über Ungleichgewicht. Und in St. Tönis hört man es in fremden Betten hüpfen: Zeit fürs neue Stadtgeflüster!

 Im Garten der Eheleute Lippack in Vorst hält sich diese wunderschöne Waldohreule auf.

Im Garten der Eheleute Lippack in Vorst hält sich diese wunderschöne Waldohreule auf.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

„Huhuuu, Huhuuuu.“ Bereits im dritten Jahr hintereinander werden die Leppacks im Frühling in ihrem Garten in Vorst  von einer Waldohreule begrüßt. In den Wintermonaten ist diese „Asio otus“, eine der häufigsten Eulen in Mitteleuropa, immer irgendwo unterwegs, aber im Frühjahr taucht der wunderschöne Waldvogel wieder auf und nimmt auf einem Baumast in vier Metern Höhe Platz. „Vor drei Jahren haben wir zum ersten Mal dieses Huhuu gehört und hatten den Vogel zunächst in der Nachbarschaft vermutet“, erzählt Anne Leppack. „Im Sommer sitzt die Waldohreule immer im Baum. Abends segelt sie auch schon mal ganz leise über meinem Kopf über die Terrasse.“ Dass es sich bei dem Tier um eine Waldohreule handelt, da sind sich die beiden Tönisvorster vom Teresaweg sicher. Reinhold Leppack hat sie fotografiert und recherchiert. „Die Eule hat schwarz-graue Federn und diese typischen Pinseln an den Ohren“, sagt Anne Leppack. Die auffallenden, großen Feder-
ohren kennzeichnen diese Art. Das Ehepaar findet diesen treuen Besuch im Garten „ganz klasse. Bei uns hat sie ihre Ruhe“. Oft gehe ihr Mann ans Fenster, um nach der Eule zu sehen. „Dann sagt er immer: Sie ist noch da.“ Jetzt durfte WZ-Fotograf Kurt Lübke das Tier in Augenschein nehmen. Er hat diese prächtige Aufnahme von dem ebenso prächtigen Vogel gemacht.

Karikatur zu Ungleichbehandlung von Willicher Stadtteilen

Kein Foto, sondern eine Karikatur hat Friedel Kluth in die Redaktion geschickt.  Kluth ist ein  Anrather,  der nicht nur ein großes Herz für die Mundart hat, sondern für alles, was in seinem Dorf so vor sich geht und dies mit Interesse und Herzblut verfolgt. Die Alleeschule beispielsweise. Nachdem vor kurzem bekannt geworden ist, dass in Willich auf dem Gelände des ehemaligen Stahlwerks Becker das Wasserwerk nach Jahrzehnten des Stillstands nun als nutzbares Gebäude wiederbelebt werden soll, hatte er einen Leserbrief geschrieben. O-Ton Kluth: „Sehr lobenswert! Die Stadt Willich ist bereit, rund zwei bis zweieinhalb Millionen Euro in die Hand zu nehmen, um das ehemalige Wasserwerk im Gewerbegebiet Stahlwerk Becker zu sanieren und zu erhalten. Ein solch mutiges Engagement hätte ich mir 2013 gewünscht, als es darum ging, die Alleeschule in Anrath für die Bürger des Stadtteils in städtischer Hand zu behalten. Diese Immobilie wurde jedoch zu einem den Buchwert um rund eine halbe Million Euro unterschreitenden Verkaufspreis an einen privaten Investor verkauft. Mit dem Ergebnis, dass das Gebäude nach rund fünf Jahren wieder leer steht!“ Seine Meinung zur Ungleichbehandlung der Stadtteile hat der Anrather noch einmal anders zu Papier gebracht. Mit spitzer Feder. Die Zeichnung ist nach der Vorrede nun selbsterklärend.

Lesung übers Hüpfen in
fremde Betten mit Blues

Nicht selbst erklärend ist der Titel eines Buches, das die St. Töniserin Doro Koch geschrieben hat. „Einfach mal in fremden Betten hüpfen“ – der Stadtflüsterer hat es bereits vorgestellt. Nun kann man sich schon auf eine Lesung und sicher ein Gespräch mit der Autorin freuen, die für ihre Geschichten bereits in Kempen mit dem Literaturpreis ausgezeichnet worden ist. Die Veranstaltung findet  am 12. März, ab 19.30 Uhr, am Pastorswall 11 in St. Tönis statt (im Mertenshof, Zugang Parkseite), bekannt als das Büro der Seniorenbüros „Alter-nativen“. Der Eintritt kostet fünf Euro. Versprochen wird ein Mix aus heiteren und nachdenklich stimmenden Kurzgeschichten. Doro Koch ist nicht allein. Martin Bortz liest aus „Blues ist das Weltall“.

Heimatbund St. Tönis im Schul- und Kulturausschuss vertreten

Eine kleine Personalie hat der Stadtflüsterer zu melden. Der Schul- und Kulturausschuss konnte am Mittwoch in seinen Reihen Peter Steppen, den Vorsitzenden des St. Töniser Heimatbundes, begrüßen. Steppen wird die Präsenz seines Vereins im Fachausschuss stärken. Ob man wohl auch mal Zent Tueneser Platt zu hören bekommt? Jetzt, wo sich das Gremium vorgenommen hat, die Kultur, Kulturschaffende und Kulturstätten stärker in den Fokus zu nehmen? Wie hatte Steppen im Interview zuletzt gesagt: „Et jöft füül tu duun – packe wir et aan.“

Karnevalswetter: Wie wird’s Altweiber und Tulpensonntag?

Der Stadtflüsterer bleibt noch skeptisch. Die Winterjacke hat er noch nicht in den Schrank zurück gehängt.  Was können Karnevalisten an Wetter erwarten? Hier die Prognose  für Altweiber: Da könnte der Wind stürmisch von vorne wehen. Vor allem in Rathaus-Nähe muss mit Turbulenzen gerechnet werden. Nach einer Wetterberuhigung am Freitag setzt am Samstag Kamelleregen in Oedt ein, der sich am Tulpensonntag noch stärker in Anrath und St. Tönis fortsetzt.

Steh auf, mach laut, mach richtig Lärm – Altweiber in Willich

Kennen Sie den Karnevalssong der Höhner, der mit der Aufforderung beginnt: „Steh auf, mach laut, mach richtig Lärm...“ Der Stadtflüsterer muss sich ja auch gesanglich auf den Höhepunkt der Session vorbereiten, die tollen Tage.  Am besten beginnt man Altweiber in Willich. Am Donnerstag zieht der erste Karnevalszug durch die City,  „lärmt“ die Villa Kunterbunt  auch über den Wochenmarkt. Da sich dieser noch auf dem Kaiserplatz befindet, ist der Zugweg angepasst und führt laut (!)  – so viel Spaß muss sein – Pressestelle der Stadt über Friedrichstraße, Kaiserplatz und Peterstraße. Das Lärmen und Laufen beginnt ganz jeck um 11.11 Uhr  und dauert dann eine Stunde. Daher würden „keine besonderen Verkehrslenkungen vorgenommen“. Autofahrer werden um erhöhte Aufmerksamkeit und besondere Rücksicht gebeten. Also bei Stau durch Lärm: Nicht hupen!

Bällchen im Hörnchen und
dafür gaanz hintern anstellen

Als hätten wir monatelang kein Eis mehr gegessen… Bällchen im Hörnchen, wie man hier so schön sagt. Der Stadtflüsterer besucht ja die WZ-Redaktion in Kempen auch deshalb so gerne, weil dort die Schleckerei um die Ecke ist. Aber so weit muss er gar nicht. Denn das Heimspiel beispielsweise in Vorst ist ja wieder möglich. Wartezeit allerdings muss man überall einplanen. Das Traumwetter der beiden vergangenen Wochenenden war ein Vorgeschmack darauf. In Kempen standen die Menschen zeitweise gut und gerne 30 Meter für ‚ne Kugel an. Auch in Vorst war’s bestens besucht. Die Leute wollen den Winter endlich an den Nagel hängen.