Finanzen Willich: Zahlen des Haushaltsplanentwurfs auf einen Blick

Willich · Ein Blick auf die Einnahmen, Steuerquellen und die Auswirkungen der Corona-Krise.

Simone Küppers und Willy Kerbusch stellten den Etatplan der Stadt im Ratssaal von Schloss Neersen vor.

Foto: Norbert Prümen

Trotz der Pandemie sei Willich „ein intaktes, wohlausgestattetes Schiff“, sagt der Kämmerer. Ein Etatentwurf als Logbuch? Dann also hier die Koordinaten für die Ziele 2021.

Haushaltsplus und -minus

Der Haushalt 2021 wird – so die aktuelle Prognose – mit einem Plus von 518 000 Euro abschließen. Aufwendungen in Höhe von 161,4 Millionen Euro stehen Erträge in Höhe von 161,9 Millionen Euro gegenüber. Bleibt unter dem Strich das Plus. Das allerdings wird laut Kerbusch bis 2024 nicht zu halten sein. Er prognostiziert 2022 die Zahl von 1,2 Millionen Euro im Minus, 2023 noch 65 185 Euro und 2024 ein Minus von leicht über zwei Millionen.

Ausgleichsrücklage

Kerbuschs Kommentar zur Minus-Prognose bis 2024: „Das sind geringe Defizite, die pflegeleicht abzudecken sind durch die Ausgleichsrücklage.“ Der Kämmerer gibt sich in Bezug auf die wirtschaftliche Gewinn- und Ausgabenrechnung Willichs entspannt optimistisch. Überhaupt dürfte Willich ob seiner Entwicklung der Ausgleichsrücklage neidische Blicke erwarten. Zwar sei das Jahr 2022 noch mit einem erheblichen Risiko behaftet, aber der Puffer wird wohl reichen. Trotzdem oder gerade deswegen gibt Kerbusch das Signal an die Verwaltung weiter, im Sparwillen nicht nachzulassen. Die Ausgleichrücklage wird für 2021 mit 12,7 Millionen Euro beziffert. „Die haben wir aufgebaut und werden sie auch in Zukunft gut brauchen können.“

Eigenkapital der Stadt

Wie steht Willich 2020 bis 2021, also mitten in der Corona-Krise da? Das Eigenkapital der Stadt wird aktuell mit 208,3 Millionen Euro ausgewiesen.

Beteiligungserträge

Besonders zufrieden ist Willy Kerbusch mit den Beteiligungserträgen, die bei 9,2 Millionen Euro liegen. „Das ist nicht selbstverständlich“, betont Kerbusch auch mit Blick über die eigene Stadtgrenze in die anderen Kommunen. Sie gelte es weiter zu entwickeln und zu pflegen. Zu den Posten der Beteiligungswirtschaft zählen beispielsweise der Gewinn Wasserwerk und Gewinn Stadtwerke sowie sonstige Gewinnanteile an GWG, VoBa, WFG.

Kreisumlage

Eigentlich, sagt Kerbusch, müsste die Kreisumlage (notiert ist sie mit 26 Millionen für das Jahr 2021) gesenkt werden. Er hat im Willicher Ansatz eine Senkung noch nicht berücksichtigt und beziffert sie mit 1,1 Millionen Euro für 2021 und die Folgejahre. Aber da der Kreis laut Kerbusch dauerhaft elf Millionen Euro an zusätzlichen Mitteln vom Bund an Sozialleistungen (Unterkunft) erhalte und damit eine Verbesserung des Kreis-Haushaltes einher gehe, „gehe ich davon aus, das dies auch weitergereicht
wird“.

Corona-Krise

Die Corona-Krise werde Bund, Länder und Gemeinden ärmer machen. An Kerbuschs Steuerschätzung ist es abzulesen. Er hat für 2021 nur 29 statt 38 Millionen Gewerbesteuer gelistet. „Aber durch die Aktivierungsoption der Coronaschäden wird unsere Ergebnisrechnung in den Jahren 2020 und 2021 nicht belastet.“ Alle Szenarien gingen davon aus, dass die Pandemie ab Mitte 2021 keine deutlichen Spuren mehr in der wirtschaftlichen Entwicklung hinterlasse. „Der Blick auf unseren mittelfristigen Haushaltsausgleich lässt daher unter Berücksichtigung einer sparsamen und wirtschaftlichen Haushaltsführung ausgeglichene und damit selbstbestimmte Haushalte erwarten.“

Schulungen

Es ist guter Brauch in der Willicher Stadtverwaltung, dass allen neuen Ratsmitgliedern und neu einsteigenden sachkundigen Bürgern parallel zu den Haushaltsberatungen Schulungsmaßnahmen angeboten werden. Und auch innerhalb der  Willicher Verwaltung wird Haushaltswissen großgeschrieben. Allein 50 Mitarbeiter haben die Bilanzbuchhalter-Ausbildung.