Willich Mehr Fittnesstraining gegen den Bewegungsmangel

Willich · In der Corona-Pandemie haben einige Menschen zu viel gesessen und an Gewicht zugelegt. Dagegen kann man was tun, sagen die Fachleute des Willicher Fitnessstudios "Halle 22".

André vom Scheidt, Trainingsleiter Nils Treppner und Thomas Mathes, Prokurist der Halle 22 (v.l.).

Foto: WZ/Nadia Joppen

Wenn  Thomas Mathes, Prokurist des Willicher Fitness- und Gesundheitsstudios Halle 22, über die ersten Wochen nach den Corona-Lockerungen spricht, hört man seine Zufriedenheit heraus. „Es ist gut angelaufen: Die Leute sind motiviert und können in allen Bereichen wieder unter Einhaltung der Abstandsregeln und Hygienevorschriften trainieren. Auch das Kursprogramm findet wieder weitestgehend statt.“  

Ein Ziel der Trainer sei es jetzt, die Mitglieder nach der Pausenphase wieder sanft in das Training einzuführen. „Die Folgen der Bewegungslosigkeit sind spürbar – trotz der Ausweichangebote über Online-Trainings oder eigene Aktivitäten. Laut Statistik haben die Menschen bundesweit im Lockdown bis zu sechs Kilo zugenommen und statt früher neun Stunden jetzt bis zu 13 Stunden gesessen“, beschreibt er. Viele Mitglieder berichten auch über stärkere Rückenschmerzen.

Das Team verteilt unter anderem eine Infokarte mit zehn Empfehlungen zum Wiedereinstieg ins Training: Die Halle 22 bietet Termine für ein kurzes Einstiegs-Coaching mit einem Trainer an. Außerdem solle jeder sein Trainingsgewicht beziehungsweise den Widerstand um rund 20 Prozent reduzieren oder nur mit zwölf bis 15 Wiederholungen und maximal zwei Sätzen pro Übung beginnen. „Nach dem Training sollten die Sportler ausreichend Eiweiß für mehr Muskelregeneration zu sich nehmen und während des Trainings mindestens einen halben Liter pro Stunde trinken“, so Mathes weiter. Ein Richtwert: Nach zwei bis drei Wochen Training könneman beginnen, das Trainingsgewicht wieder langsam zu erhöhen.

Außerdem wird es ein Infoschreiben an alle 5000 Mitglieder zum Thema Muskeltraining und Gesundheitsschutz geben. Forscher beginnen jetzt damit, ein neues Bild der Muskulatur und ihrer lebenswichtigen Funktion zu entwickeln.

Die Übergangslösung mit den Online-Kursen wurde von vielen Mitgliedern regelmäßig genutzt. 60 Prozent der Nutzer haben die Kurse allerdings erst später „on demand“ abgerufen und sich nicht live eingewählt. „Nur knapp 9 Prozent möchten die Online-Trainings jetzt weiter nutzen. Den meisten ist es wichtiger, hier zu trainieren, sich mit den Trainern und anderen Mitgliedern auszutauschen. Trotzdem war das eine gute Lösung für die Lockdown-Phase“, resümiert Mathes.

„Wir sind froh, dass wir unsere Bachelor-Studenten weiterhin beschäftigen und im Studium begleiten konnten. So ist ihre berufliche Zukunft sicherer“, sieht Thomas Mathes einen anderen Aspekt. Auch der Großteil der übrigen Mannschaft ist weiterhin an Bord. Die Trainingsleitung hat sich verändert: Richard Wiesenhöfer hat eine andere berufliche Herausforderung gefunden. Sein Nachfolger ist der bisherige Stellvertreter Nils Treppne. Neu im Team und stellvertretender Trainingsleiter ist André vom Scheidt.