Willicher Friedhofs-Café feiert kleines Jubiläum

Seit einem Jahr gibt es die Trauer- und Begegnungsstätte

Willich. „Wir wünschen uns natürlich noch mehr Besucher“, sagte Gemeindereferentin Ulrike Glutting. Sie gehört mit Pastoralreferent Dietmar Prielipp zum Leitungsteam des Willicher Friedhof-Cafés. Am Mittwoch war dort einiges los, denn die kleine Trauer- und Begegnungsstätte war nach einem mehrmonatigen Probelauf exakt am 24. April 2012 für die Dauer von zunächst zehn Jahren eröffnet worden.

Zum kleinen Jubiläum kamen auch die meisten der 28 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer. Denn Hans Kothen ist der einzige Mann. Planmäßig Dienst hatten Gabriele Robrook und Anna Starkloff.

Die Neersenerin Anna Starkloff sagt, worauf es ankommt: „Man muss erst einmal gut zuhören — und wenn es gewünscht wird, auch ein bisschen trösten können.“ Unter den Gästen, darunter Seelsorger, Friedhofsgärtner und Bestatter, war auch Ulrike Glutting. Sie zog ein erstes Fazit: „Das Café wird gut angenommen. An den vier wöchentlichen Öffnungstagen sind es durchschnittlich 25 Männer und Frauen, die größtenteils nach dem Grabbesuch zu uns kommen.“

Die Trägerschaft des Cafés mit seinen 24 Sitzplätzen hat die katholische Kirchengemeinde St. Katharina. Mit zum Trägerkreis gehören Kolping, Caritas und KfD. Das 28-köpfige Mitarbeiter-Team ist zwischen 45 und 78 Jahren alt.

„Viele der Besucher erzählen vor allem von den Erinnerungen an den Verstorbenen und kommen regelmäßig“, erzählt Ulrike Glutting. Einen über 70 Jahre alter Witwer, der zunächst doch regelmäßig vorbeischaute, hat man allerdings seit einiger Zeit nicht mehr gesehen. Die Erklärung der Gemeindereferentin: „Offenbar ist er über den ersten großen Schmerz hinweg, denn er hatte zuletzt freudig erzählt, dass er zum ersten Mal ein Mittagessen selbst gekocht hatte.“

Was Ulrike Glutting noch wichtig ist: „Zu uns können Gläubige aller Konfessionen kommen.“

Dass Tod und Trauer zum Leben dazu gehören, daran soll auch zukünftig durch einige besondere Veranstaltungen erinnert werden. So wird unter anderem über ein Trauerwandern in einer schönen Umgebung nachgedacht. Zudem sollen es im Café Themenabende geben, etwa über Bestattungsformen. schö