Willicher sollen Solar auf die Dächer packen

Für Willich gibt es nun ein Solarkataster, das Aufschluss darüber gibt, ob sich eine Nachrüstung lohnt.

Willich. Das Potenzial ist gewaltig. Theoretisch würden die Dachflächen der Willicher Wohnhäuser genügen, um den privaten Strombedarf zu decken. Doch nur fünf Prozent sind mit Photovoltaik oder Photothermieanlagen genutzt. „Wir hoffen, dass sich das in Zukunft ändert“, sagt Martina Stahl. Als Technische Beigeordnete hat sie die Klimaziele der Stadt im Blick, die eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes vorsieht.

Das allerdings erfordert das Engagement jedes einzelnen Hausbesitzers. Damit der sich schnell einen Überblick darüber verschaffen kann, wie es diesbezüglich um die Möglichkeiten des eigenen Gebäudes bestellt ist, gibt es nun ein Solarpotenzialkataster der Stadt im Internet. Finanziert wurde es von der Volksbank Mönchengladbach und den Stadtwerken Willich. Der User kann sich mit wenigen Klicks auf der Plattform www.solare-stadt/willich detailliert informieren.

Die Stadt hat die Daten des Laserscannings zur Verfügung gestellt, die das Land alle fünf Jahre durch Überfliegen ermittelt, die Firma tetraeder.solar hat sie in einem Programm verbreitet, das die Dachneigung und den Schatten durch Bäume oder Nachbargebäude berücksichtigt. Es unterscheidet auch, ob man mit einer Photovoltaikanlage Strom oder mit Photothermieanlagen warmes Wasser erzeugen will, was sinnvoller ist und was das zum momentanen Zeitpunkt kostet.

Man kann sich sogar weiterleiten lassen auf eine Seite der Volksbank und sich dort vorrechnen lassen, wie schnell die Anlage in Abhängigkeit von der Haushaltsgröße und Lebensgewohnheiten der Familie lohnt.

„Das ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann“, sagt Stephan Wilforth von tetraeder.solar. „Es kommt ja auch auf den technischen Zustand des Daches an.“ In der Regel ist ein Drittel der Dachflächen aus technischen Gründen nicht geeignet, etwa weil das Dach nicht belastbar ist oder sich Blitzanlagen darauf befinden. „Das erfasst das Kataster nicht“, räumt Wilforth ein.