Winterwelt war kein Magnet
Die 20 Stände in Willichs Ortskern lockten wenige Besucher bei kaltem Sonntagswetter.
Willich. Dass es am Sonntag zur 4. Willicher Winterwelt an der Pfarrkirche St. Katharina schneite, war schon mal nicht schlecht. Allerdings mischte sich immer wieder Regen darunter. Kein Wetter, um gemütlich unter freiem Himmel zu verweilen. Und keine gute Voraussetzung, um einen Besucherrekord aufzustellen.
Unzufrieden war Bernhard Kinold, Vorsitzender des Werberings Willich, der die Winterwelt organisiert hatte, dennoch nicht: "Letztes Jahr war es warm und regnerisch, das war noch schlechter." Der Werbering sei realistisch, habe nicht die Absicht, gegen die traditionellen großen Weihnachtsmärkte in der Region anzutreten.
Insgesamt waren 20 Stände aufgebaut worden - wie im Vorjahr. Die Frauen des Allgemeinen Schützenvereins Willich hatten gebacken, außerdem gab es an ihrem Stand Köstlichkeiten wie Kirschkernlikör. Ex-Schützenkönigin Diana Deden beklagte, dass sie keine Waffeln verkaufen durfte: "Das wollte der Werbering nicht, weil es an einem anderen Stand Crepes gibt."
Monika Schade aus Vorst hatte winterliche Motive wie Schnee- oder Weihnachtsmänner aus Holz gebastelt, Hans Weuthen bot seine stimmungsvolle Krippe an. Ehefrau Renate und Tochter Jutta hatten Plätzchen gebacken und fleißig gestrickt - sie verkauften unter anderem Sparstrümpfe.
Lahmacun und Dolma - das sind Türkische Pizza und gefüllte Paprika. Diese und andere Spezialitäten gab’s an den Ständen der Islamischen Gemeinde.
Vorweihnachtliche Nächstenliebe wurde vielerorts praktiziert: Einzelhändler, die Geschäfte ab 13 Uhr geöffnet hatten, lieferten Frischwasser für die einzelnen Stände, weil es für einen Wasseranschluss zu kalt war. Eine Familie, die zwei Weihnachtsbäume gewonnen hatte, stellte einen einer Kindertagesstätte zur Verfügung.
Thomas Mathes von Halle 22 versprach, dem Kinderschutzbund für jede neue Mitgliedschaft zehn Euro zu spenden. Der Lions-Club verkaufte Erbsensuppe, der Werbering wird die Erlöse aus dem Glühweinverkauf ebenso einem caritativen Zweck zuführen wie die ASV-Frauen. Nach Einbruch der Dunkelheit hatte Markus Michiels seinen Auftritt als Nikolaus, die Bäckerei Wermes hatte die Wecken zur Verfügung gestellt, die er verteilte. Auf der Bühne hatte die Musikschule Dal Segno ebenso ihren Auftritt wie ein Tambourcorps.