Anrath: Kampmann ist stolz auf ihre Schule

Für die kleine Mensa werden nun Verbesserungen gesucht.

Anrath. Am Lise-Meitner-Gymnasium war die Stimmung am Freitag gedrückt. Egal, ob bei Schülern oder Lehrern - die Enttäuschung darüber, dass nach Beschluss des Schulausschusses nur die kleine Mensa neben der Leineweberhalle gebaut wird, sitzt tief. "Aber wir sind auch nicht wirklich mit Erwartungen in die Sitzung gegangen", sagt Schulleiterin Astrid Kampmann. Schon vorher sei absehbar gewesen, wie die Politik entscheidet.

Dennoch: Bis zuletzt hatte die Lise-Meitner-Familie für eine große Mensa gekämpft. Nach der Schüler-Demo am Dienstag waren auch am Donnerstagabend vor der Sitzung kämpferische Buttons wie "Versprochen ist versprochen" zu sehen. Und Schulpflegschaftsvorsitzende Barbara Wunderlich übergab mehr als 1.000 Unterschriften, die sich für die Verwirklichung der alten Pläne aussprachen. "Ich bin stolz auf die Kreativität und den Einfallsreichtum, mit dem alle unseren Protest gestaltet haben, und auf das bürgerschaftliche Engagement, das sich darin zeigt", erklärte Astrid Kampmann dazu im Ausschuss.

Letztendlich gaben aber die Finanzen den Ausschlag. "Ich muss die Reißleine ziehen", erklärte Kämmerer Willy Kerbusch. In Zeiten, in denen er selbst die Zuschüsse für die Willicher Tafel halbieren müsse, könne die Mensa nicht im geplanten Umfang verwirklicht werden. Zudem hätten sich bei der alten Planung nochmals Mehrkosten in Höhe von 173.000 Euro ergeben - "kein Pappenstiel", so Schuldezernentin Brigitte Schwerdtfeger.

Kerbusch räumte Fehler ein. "Ich hätte das Mensa-Konzept früher hinterfragen müssen", erklärte er. Und hob auf der anderen Seite hervor, dass es in der Region keine Ganztagsschule gebe, die mehr als 150 Essen am Tag ausgebe. Das kleinere Angebot in Anrath mit maximal 200 Plätzen reiche also aus.

Astrid Kampmann bezweifelte dies: Man habe für das Gymnasium einen neuen Caterer gefunden, anschließend habe sich dafür die gesamte Oberstufe angemeldet. Zudem machte sie auf Schwachpunkte der neuen Planung aufmerksam. Hinter den großen Glasflächen sitze man wie im Treibhaus. Die Garderobe sei zu klein ("das Flürchen in meinem Haus ist größer"), die Bestuhlung zu eng. Auch die angedachte Erweiterung in der Leineweberhalle sei ungeeignet, da die Schüler nach der Essensausgabe durch die Natur laufen müssten.

Am Wochenende werden an der Schule weitere Ideen gesammelt, um die neuen Mensa-Planung verbessern zu können. Auch die Schüler sollen sich beteiligen. Am Montag folgt ein Gespräch mit der Verwaltung, bei dem diese Vorschläge vorgebracht werden. Kampmann hofft, auf diesem Weg noch zu einer Mensa zu kommen, mit der man am Gymnasium gut leben kann.