„Wir brauchen den Lückenschluss“

Welche Straßen nehmen Lkw auf, wenn Nordring und Hülser Straße für sie gesperrt würden? Straßen.NRW und Stadt loten Lösungsansätze aus.

„Wir brauchen den Lückenschluss“
Foto: Alexander Strempel

St. Tönis. Alexander Strempel hatte gestern ein Gespräch mit Bürgermeister Thomas Goßen. Strempel, seit vielen Jahren Anwohner der Hülser Straße und nun Sprecher der Bürgerinitiative, die ein Lkw-Verbot für Nordring und Hülser Straße fordert, berichtete Goßen von seinem Besuch in der Regionalniederlassung von Straßen.NRW in Gladbach.

80 Unterschriften von weiteren Nachbarn hatten er und CDU-Ratsherr Maik Giesen vor zwei Wochen am Standort von Straßen.NRW im Gepäck. Und Fotos, die die Belastung der St. Töniser Straße(n) durch den Schwerlastverkehr, der unter anderem unweit der Grundschule Hülser Straße rangiert, dokumentieren. „Ein kooperatives Gespräch“, kommentierte Strempel den Austausch.

Optimistisch haben er und Giesen gestern auch das Bürgermeisterbüro verlassen. Die Stadt wolle sich, so Strempel, mit Straßen.NRW in Verbindung setzen und bis zum Jahresende einen Lösungsansatz finden. „Das Signal habe ich ganz klar empfangen“, sagt der St. Töniser. „Wir haben doch alle ein Interesse daran, dass die Stadt wohnenswert bleibt und nicht die Nachteile durch Ansiedlungen in Krefeld-Fichtenhain tragen muss.“

Ebenso deutlich macht Christoph Jansen, der Regionalstellenleiter von Straßen.NRW, die Gesprächsbereitschaft. „Das Problem ist unserem Hause bekannt und wurde durch die Fotos der Bürgerinitiative noch einmal eindrucksvoll dargestellt. Hauptknackpunkt ist die 90-Grad-Kehre vom Nordring auf die Hülser Straße.“

Bei den Straßen handele es sich um „übergeordnete Straßen“, um Landesstraßen, die per Widmung dazu dienen, weiträumigen Verkehr, also auch Lkw-Verkehr, aufzunehmen. Diese Definition war jüngst auch Thema im Bau- und Verkehrsausschuss, in dem das Lkw-Verbot erörtert wurde. Nun müsse, so Jansen, geprüft werden, ob die Straßen vom Ausbau her noch ihrer gültigen Widmung entsprechen. Diese gelte bereits seit Jahren. „Nächster Schritt ist das Gespräch mit der Kommune, um Möglichkeiten der Verkehre auszuloten.“ Mit an den Tisch sollen Vertreter des Kreises Viersen und der Polizei. „Es kann sein, dass man sich zügig auf einen Weg verständigt“, so Jansen, aber es könnten sich auch Probleme zeigen, die man jetzt noch nicht absehen kann. „Denn wir brauchen, was die Landesstraße angeht, einen Lückenschluss. Wir holen an einer Stelle die Lkw raus, die trotzdem von A nach b kommen müssen.“ Sollte man sich auf ein Konzept und auf eine Umwidmung der Straßen verständigen, muss Straßen.NRW dies beim Landesverkehrsministerium beantragen. Dort wird entschieden.