Wüste Jagd quer durch den Kreis
Fahrerflucht: Mildes Urteil für 28-Jährigen. Wegen fahrlässiger Gefährdung des Straßenverkehrs und Urkundenfälschung verurteilte das Amtsgericht Krefeld ihn zu 90 Tagessätzen à 20 Euro.
<strong>Willich/Tönisvorst. "Eine verrücktere Geschichte wie die gibt es wohl kaum", kommentierte der Richter die Anklage gegen Pavel K. (Name geändert). Der 28-Jährige lieferte sich im September 2006 eine wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei. Erst eine Sperre in Oedt konnte den jungen Familienvater stoppen. Wegen fahrlässiger Gefährdung des Straßenverkehrs und Urkundenfälschung verurteilte das Amtsgericht Krefeld ihn zu 90 Tagessätzen à 20 Euro. Seinen Führerschein erhielt der Mann nach 16 Monaten noch im Gericht zurück.
Die "verrückte Geschichte" soll ihren Anfang am 8.September auf einem Hotel-Parkplatz in Neersen genommen haben. Dort soll der Angeklagte einen Pkw gestohlen haben, was Pavel K. aber abstritt. Das Gericht konnte ihm diese Tat auch nicht nachweisen. "Das mit der Fahrerflucht stimmt aber", räumte der gebürtige Pole ein.
An einer Kreuzung kontrollierte ihn die Polizei. "Ich hab’ Panik bekommen", so der Angeklagte. Dann gab er Gas. Er raste mit überhöhter Geschwindigkeit durch Krefeld und Tönisvorst über fünf rote Ampeln Richtung Autobahn A40. Die Polizei filmte die wilde Fluchte filmte. Nachdem er die Ausfahrt Wankum abfuhr, konnte ihn eine Straßensperre in Oedt endlich stoppen.
Seinen "Lappen" kassierten die Beamten sofort ein. Das reichte dem Gericht nicht ganz. Zusätzlich muss der bislang nicht vorbestrafte K. 1800 Euro Strafe zahlen.