Willich. Zerschlagene Scheiben, Papierkörbe, die im Teich landen, aus dem Boden gerissene Laternen - Vandalismus ist vor allem in den Parks fast täglich ein Thema. Am WZ-Bus haben die Willicher viele Beispiele parat.
"Die Parkanlagen sind eine Katastrophe", sagt Siegfried Zielke. Er ist von Düsseldorf nach Willich gezogen, um es ruhiger zu haben. "Aber es wird immer schlimmer." Seine Enkel (5 und 6 Jahre alt) hätten Angst, wenn nach 16 Uhr die Jugendlichen die Spielplätze besetzten.
"Ich räume im Sport- und Freizeitzentrum jeden Tag Tüten, zerschlagene Flaschen und Kartons weg", berichtet Gerhard Warta. "Da haben sich schon Hunde die Pfoten dran aufgerissen." Vor 14 Tagen sei eine Scheibe eingeschlagen worden, ein Papierkorb habe Wochen im Wasser gelegen. Und die Stadt kümmere sich nicht darum.
Dem widerspricht Martin Zinnel, Leiter des Geschäftsbereichs Einwohner und Ordnung. Erst am vergangenen Freitag hätten Polizei und Ordnungsamt in einer groß angelegten Aktion am Sport- und Freizeitzentrum eine Gruppe von rund 30 Jugendlichen kontrolliert. Die seien aber friedlich gewesen.
Im dunklen Neersener Schlosspark sieht Ingrid Plangger-Schaumburg ein Problem. Vor allem für sie schönen und teuren Geräte sei dies der falsche Standort. Eine Kamera-Überwachung, wie von ihr angeregt, ist laut Theo Pasch, Leiter der Willicher Polizeiwache, dort aber rechtlich nicht möglich.
"Langfristig muss es darum gehen, den Jugendlichen eine bessere Grundlage zu schaffen, damit sie gar nicht erst auf Vandalismus verfallen", schlägt Gerlinde Munker vor. Aktuell sei es wichtig, die Zerstörer zu fassen und sie Konsequenzen spüren zu lassen - entweder darüber, dass sie bezahlen müssten.
Die Polizei kann einen aktuellen Erfolg vermelden: "In der Nacht zu Sonntag wurde eine Laterne umgekippt. Die Verursacher haben wir, sie werden zur Kasse gebeten", berichtet Theo Pasch.
"Die Jugend muss früh genug an Vereine gebunden werden", sagt Günther Ohlings. "Die fangen vieles auf." Die Generation der Eltern könne man nicht mehr ändern. Er begrüßt den Ordnungsdienst, denn: "Bisher waren zu wenig Ordnungshüter präsent." Seine Ehefrau Irene Ohlings nickt dazu. "Ich gehe nicht alleine durch den Konrad-Adenauer-Park", erklärt sie.
CDU-Ratsherr Guido Görtz oft, dass das neue Sicherheitskonzept das "subjektive Sicherheitsempfinden der Bürger stärken kann". Lobend hebt er erste Maßnahmen des Bauhofs hervor. So seien im Adenauer-Park durch kräftigen Schnitt an Sträuchern dunkle Ecken und damit Angsträume verschwunden.
Als eine üble Form des Vandalismus hat Renate Paulsen die Zerstörung auf Friedhöfen ausgemacht. Auch die gehören in Zukunft zu den Punkten, die der Ordnungsdienst ansteuern wird.