Zöpfe ab für krebskranke Kinder
Die St. Töniser Friseurmeisterin Dunja Nieskens ist Botschafterin für Haarspenden. Aus diesen werden Perücken gefertigt.
Tönisvorst. Bei einer Krebserkrankung von Kindern leidet nicht nur der Körper, sondern ganz besonders auch die Seele. Auch, wenn durch die Therapie die Haare ausgehen. Echthaarperücken können da eine kleiner Trost sein. Was liegt da näher, als Haare, von denen sich Kundinnen trennen wollen, zu spenden, dachte sich Dunja Nieskens, Friseurmeisterin und Visagistin aus St. Tönis. Sie kam in Kontakt mit der Haarmanufaktur Rieswick und Partner GmbH, die Haarersatz aus Echthaar fertigt.
Seitdem schneidet sie Zöpfe ab, schickt das Haar zur Firma in Velen-Ramsdorf im Kreis Borken und erhält dafür einen Scheck, der an einen Verein zugunsten krebskranker Kinder geht.
Ein Zopf bringt je nach Farbe und Dichte zwischen 10 und 100 Euro ein. Dunja Nieskens lernte die Stiftung „It‘s for Kids“ kennen und wurde deren Botschafterin für Deutschlands größte Haarspende-Aktion. Die Stiftung unterstützt seit dem Jahre 2001 eine Vielzahl von Projekten, die sich dem praktischen Kinderschutz verschrieben haben. Im Wirtschaftsclub am Ostwall in Krefeld ist der Geschäftsführer des Clubs, Ulrich Bohnen, zugleich auch der Kurator der Stiftung.
Dunja Nieskens reist jetzt durch die Lande, um weitere Friseurmeisterinnen und -meister für die gute Idee zu gewinnen: „Kleine Schere - große Tat“, das ist ihr Motto.
Deutschlandweit nehmen schon 300 Frisierbetriebe an dieser Spendenaktion teil. Für die Friseure geht es dank der Kooperation mit „It‘s for Kids“ ganz leicht: Haare mit einer Mindestlänge von 25 Zentimetern abschneiden, in eine Versandtasche als Freiumschlag legen und abschicken, das erbringt den Ankaufspreis für das wertvolle Naturhaar zugunsten der Aktion. Eine Urkunde bestätigt die Kooperation, sie hängt bei Dunja Nieskens an der Berliner Straße im Salon aus.
Die St. Töniser Friseurmeisterin freut sich über den großen Erfolg ihrer Aktion, die von ihren Kundinnen sehr gerne unterstützt wird. Werden denn auch immer noch genug Haare von der vorgeschriebenen Länge abgeschnitten? „Ja, wir bekommen einiges zusammen“, sagt die Friseurmeisterin.
Die Stiftung hat mit ihrer Haarspende-Aktion allein im Monat Januar 11 600 Euro für den guten Zweck eingenommen. In Tönisvorst macht auch der Friseursalon Tigges mit, in Kempen Friseurmeister Torsten Lüppertz.
Es wäre schön, heißt es aus dem Kreis der Unterstützer, wenn sich auch im Kreis Viersen noch mehr Salons beteiligen würden. Zumal es sich nicht um eine einmalige Aktion handelt: Sie ist auf Dauer angelegt, so dass jeder noch einsteigen kann.