Zu schnell, Handy am Ohr, ohne Helm unterwegs

Alle zwei Minuten wurde am Graverdyk ein Raser geblitzt. Polizei appelliert an Fahrradfahrer.

Vorst. Fast ein Blitzlichtgewitter: Alle zwei Minuten fuhr einer zu schnell in die Radar-Stelle der Polizei im Dreiländereck Vorst/Kempen/Oedt. Und das, obwohl die Behörde ihr Erscheinen angekündigt hatte. In den etwa fünf Stunden der Geschwindigkeitsüberwachung in der Tempo-70-Zone hielt am Montag im Schnitt alle 120 Sekunden ein Fahrer das Tempolimit nicht ein — fotografisch belegt.

151 Fahrzeuge — darunter fünf Motorradfahrer — wurden geblitzt. 20 davon werden einen Bußgeldbescheid erhalten, da die „Schmerzgrenze“ von 20 km/h zu schnell überschritten wurde. Mit 119 Stundenkilometer raste ein Viersener Auto mit einem 50-jährigen Mann am Steuer am Graverdyk vorbei.

Kurz vorher war dort noch ein Traktor mit Heuballenanhänger eingebogen. „Vielleicht hätte der Raser es ja mit 113 Metern Anhalteweg noch geschafft, rechtzeitig abzubremsen. Vielleicht wäre er aber auch mit mehr als 70 km/h Restgeschwindigkeit an der Stelle eingeschlagen, wo er mit der zulässigen Geschwindigkeit zum Stehen gekommen wäre“, kommentiert Antje Heymanns, Pressesprecherin der Polizei, den Vorgang.

Mindestens drei Autofahrerinnen, die eigentlich nur geringfügig zu schnell waren, werden trotzdem eine Anzeige bekommen: Sie waren mit dem Handy am Ohr unterwegs, kommen also nun in die „Punkte-Ränge“.

Bei dem schönen Wetter waren viele Rennradfahrer (alle mit Helm) und auch einige Freizeitradler (alle ohne Helm) unterwegs. Die Polizei appelliert deshalb an die „Nichtrennradfahrer“: „Bei einem Verkehrsunfall sind Sie, wenn vielleicht auch im Recht, trotzdem immer der Verlierer. Sie haben kein schützendes Blech, keinen Gurt und keine Airbags. Häufige Folge von Kollisionen sind schwerste Kopfverletzungen.“

Erst zu Wochenbeginn habe ein Helm einem jungen Radfahrer bei einem Unfall möglicherweise das Leben gerettet. Zugleich sei man mit dem Kopfschutz auch ein gutes Vorbild für Kinder.