Yvonne Friedrich ist Nettetals neue Klimaschutzmanagerin
Nettetal. In den Klassenzimmern herrschen tropische Temperaturen von 35 Grad. Das Klima wird reguliert, indem die Fenster aufgemacht werden. Die Heizung lässt sich nämlich nicht richtig einstellen. So könnte es auch in Nettetaler Schulgebäuden aussehen: Kinder und Lehrer schwitzen, die Heizkörper bollern und das Geld wird schlichtweg verheizt.
Das wäre ab sofort ein Fall für Yvonne Friedrich. Die 32-jährige Architektin aus Breyell hat am 6. Dezember die Aufgabe der städtischen Klimaschutzmanagerin übernommen. „Wir sind froh, dass wir jemanden mit dieser Ausbildung und mit Erfahrung in der Verbraucherberatung gewinnen konnten“, sagten Nettetals Bürgermeister Christian Wagner (CDU) und die Technische Beigeordnete Susanne Fritzsche jetzt bei der offiziellen Vorstellung der Klimaschutzmanagerin im Rathaus. Das Bundesumweltministerium fördert auf kommunaler Ebene die Umsetzung eines Klimaschutzkonzeptes. Dazu gehört — neben insgesamt 21 Empfehlungen — der Posten eines Klimaschutzmanagers. Für die Dauer von drei Jahren wird diese Stelle finanziert.
Nach der Einarbeitungsphase wird sich Yvonne Friedrich mit der Energie-Effizienz der städtischen Objekte beschäftigen, insbesondere von Schulen und Kindertageseinrichtungen. Zunächst soll eine Liste mit Gebäuden erstellt werden, die zu untersuchen sind. Friedrich soll zudem dabei helfen, ein langfristig angelegtes Energiemanagement für die Stadt aufzubauen. Weiterhin soll die Gebäudeleittechnik in den städtischen Liegenschaften optimiert werden. „Dadurch kann der CO2-Ausstoß verringert werden“, erklärt die Klimaschutzmanagerin. „Und die Stadt spart, weil die Gebäude optimal beheizt werden und die Heizung zu steuern ist“, ergänzt Christian Wagner. Ungewollt tropische Temperaturen in Schul- oder Kita-Gebäuden wären damit zu vermeiden.
Ein weiteres Thema: erneuerbare Energien. Dazu zählt die Ausweisung von Konzentrationsflächen für neue Windräder im Stadtgebiet. „Wir müssen uns dazu aber mit der Bezirksregierung austauschen“, sagt Susanne Fritzsche. Die Stadt wolle sich aber die Planungsmöglichkeiten nicht aus der Hand nehmen lassen.
Ab Herbst will Yvonne Friedrich Sprechstunden für Nettetals Bürger anbieten, in denen sie Tipps rund ums Bauen und für einen niedrigeren Energieverbrauch gibt. Beteiligen wird sich die Stadt Nettetal auch an der kreisweiten Aktion „Stadtradeln“ vom 10. bis 30. Juni. Dabei sollen die Autofahrer motiviert werden, eine automobile Fastenzeit einzulegen und öfter in den Fahrradsattel zu steigen. Bei der Auftaktveranstaltung in Dülken wird sich Nettetal neben anderen Kommunen präsentieren.
Wer Yvonne Friedrich vorher kennenlernen will: Sie ist beim Frühlingsfest in Kaldenkirchen am Wochenende 29. und 30. April ebenso dabei wie beim Wandertag in Hinsbeck am 25. Mai.