Langenfeld Holocaust-Gedenktag Verein Kulturgut lädt zu einer Geste des Gedenkens ein

Langenfeld · „Kulturgut“ hat 1000 Gedenkkarten drucken lassen. Die können nun erworben werden.

Dr. Ralf Siepmann liest aus seinem Kriminalroman „Blutwappen“. Foto: Die Glocke

Foto: Die Glocke

(elm) Am Montag, 27. Januar, jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee zum 80. Mal. Dieser Tag ist inzwischen ein internationaler Gedenktag, der an die unvorstellbaren Verbrechen des Holocausts und die unzähligen Opfer des nationalsozialistischen Terrors erinnert. Der Verein Kulturgut versteht unter Gedenken mehr als das bloße Erinnern: „Es reicht nicht, die Ansprache des Bundespräsidenten an diesem Tag anzuhören. Wir alle können – und sollten – selbst aktiv werden“, sagt die Vorsitzende Annemarie Hubert. Sie möchte die Menschen ermutigen, einen eigenen Beitrag zu leisten. Mit seiner Aktion – der Verteilung von Gedenkkarten und Rosen – schaffe der Verein eine einfache Möglichkeit, sich am Gedenken zu beteiligen und ein sichtbares Zeichen in Langenfeld zu setzen.

Am 26. und 27. Januar werden Mitglieder und Unterstützer des Vereins weiße Rosen und selbstgestaltete Gedenkkarten an allen Gedenkorten in Langenfeld ablegen. Alle interessierten Personen sind eingeladen, sich der Aktion anzuschließen. Die Gedenkkarten können ab 20. Januar in der Bücherecke Hiltrud Markett an der Hauptstraße 62 abgeholt werden, um sie selbst an Gedenkorten abzulegen oder in räumlicher Nähe aufzuhängen. Insgesamt wurden 1000 Exemplare der diesjährigen Karte gedruckt.

Am Abend des 27. Januar lädt der Verein Kulturgut in Kooperation mit der Arbeiterwohlfahrt um 19 Uhr in die Solinger Straße 111 ein. Der Hildener Autor Ralf Siepmann wird aus seinem aktuellen zeitgeschichtlichen Kriminalroman „Blutwappen“ lesen. Das Buch beleuchtet ein internationales Netzwerk von Profiteuren der NS-Zwangsarbeit und gibt spannende Einblicke in ein dunkles Kapitel der Geschichte. Im Anschluss an die Lesung wird der Lokalhistoriker Günter Schmitz über das Thema „Zwangsarbeit in Langenfeld“ referieren. Dabei zeigt er bisher unveröffentlichte Fotos und Filmmaterial aus seiner privaten Sammlung, die die Geschichte der Zwangsarbeiter in Langenfeld dokumentieren.

Weitere Informationen unter: www.kulturgut-langenfeld.de

(elm/fbu)