Lebensrettung in Leichlingen Senioren Union will mehr Defibrillatoren im Stadtgebiet
Leichlingen. · Zudem wird kritisiert, dass vorhandene Geräte kaum auffindbar seien.
Gert Schulze ist besorgt. Der Vorsitzende der Senioren Union in Leichlingen bemängelt die unzureichende Versorgung in der Stadt mit Defibrillatoren. Es herrsche ein „Zustand der Nichtauffindbarkeit“ der lebensrettenden Maschinen.
Auf der vergangenen Monatsveranstaltung der Senioren Union bekamen die Anwesenden vom Deutschen Roten Kreuz gezeigt, wie und wann die Apparate lebensrettend sein können. Farblich gekennzeichnete Sensoren werden dafür im Brust- und rechten Schulterbereich der verunglückten Person aufgeklebt. Der Defibrillator registriert selbst, ob ein Herzstillstand eingetreten ist, und gibt per Stimme bekannt, was als Nächstes zu tun ist. Leuchtet ein gelbes Licht auf, ist der rettende, elektrische Stoß auszulösen. In jedem Fall sollte aber zuerst der Notruf unter 112 verständigt und Hilfe gerufen werden.
Leider sei das hellgrüne, quadratische Logo, das darauf hinweist, dass sich ein Defibrillator in einer Arztpraxis oder einem Geschäft befindet, in Leichlingen nicht zu finden, sagt Schulze. Ein weiteres Problem sei außerdem, dass niemand in der Stadt über eine Liste der Arztpraxen und Geschäfte verfüge, in denen ein solches Gerät zu finden ist. Der einzige, ihm bekannte Defibrillator am Bahnhof, sei mittlerweile verschwunden.
Allerdings: Der Bahn ist nichts von einem Defibrillator am Leichlinger Bahnhof bekannt, denn: „Eine aktive Ausstattung der Bahnhöfe mit Defibrillatoren sehen wir aktuell nicht vor, da die Auflagen der Medizinprodukte-Betreiberverordnung für die DB derzeit nicht realisierbar sind“, teilt ein Bahnsprecher auf Anfrage unserer Redaktion mit. Laut der Verordnung „ist der Aufsteller des Medizinproduktes für die vorgegebenen Inspektions-, Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten zuständig“.
Es gibt keine gesetzliche
Verpflichtung zur Anbringung
Auch die Stadt Leichlingen merkt an, das es keine gesetzliche Verpflichtung zum Anbringen von Defibrillatoren in der Öffentlichkeit gebe, von einem Defibrillator am Bahnhof wisse sie nichts, sagt Sprecherin Ute Gerhards. Dennoch hat die Stadt „das Problem vor einiger Zeit erkannt und einen Defibrillator an der Information im Rathaus anbringen lassen“, sagt sie. Auch an anderen Standorten in der Stadt wurden die lebensrettenden Geräte installiert. „Was wir zum Schutz unserer Bürger, aber auch zum Schutz unserer Mitarbeiter machen können, machen wir“, sagt Gerhards. So wurden in allen öffentlichen Gebäuden in Zusammenarbeit mit dem DRK Ersthelfer geschult, die bei einem Ernstfall rasch zu Stelle seien. Und vor knapp drei Jahren gab es tatsächlich einen Vorfall, bei dem der Ersthelfer den Defibrillator benutzen musste. Dabei habe alles, bis zum Eintreffen der Rettungskräfte, einwandfrei funktioniert, sagt Gerhards.
Laut Gert Schulze müsse aber noch mehr getan werden. Er wolle im Ernstfall nicht sagen müssen: „Das haben wir doch schon seit Langem bekannt gemacht“.