Trotz Kapzitätsengpässen und steigenden Preisen laufen viele Bauprojekte nach Plan Komplex der Deutschen Bank soll bald abgerissen werden

Leverkusen · Noch in diesem Jahr soll der Deustche-Bank-Komplex abgerissen werden. Der GBO hoff auch auf die Baugenehmigung für 21 Wohneinheiten plus Gewerbe noch in diesem Jahr.

Leverkusen:Hochwasser-Katastrophe Montag Opladen Kreuzung KantStr. li. GBO Vorstand Meral Tosun

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Die Auftragsbücher von Handwerkern sind derart voll, dass die Betriebe mit der Arbeit kaum nachkommen. Das trifft die Bauindustrie hart. Mit der Folge, dass die Wirtschaftsleistung im Baugewerbe 2021 leicht rückläufig ist. „Das wird auch noch eine Weile so bleiben“, sagte Alexander Dederichs, Vorstand des Gemeinnützigen Bauvereins Opladen (GBO), überzeugt, der sich die Leitungsaufgaben mit Kollegin Meral Tosun teilt. Trotz Kapazitätsengpässen bei Personal und Material, anziehender Baupreisentwicklung und hohen Steigerungsraten in allen Sektoren blicken die Verantwortlichen im 122. Genossenschaftsjahr zuversichtlich nach vorne.

Bei der Flutkatastrophe wurden acht Gebäude beschädigt

Nicht zuletzt deshalb, weil sich der örtliche Wohnungsanbieter seit Jahren intensiv auf die sich abzeichnenden Veränderungen eingestellt hat. Nicht einstellen konnte man sich hingegen auf die Flutkatastrophe 2021. Insgesamt acht Gebäude und 200 Wohnungen – unter anderem das GBO-Parkhaus und der Rewe-Markt an der Düsseldorfer Straße – wurden stark beschädigt. Nun ist der Supermarkt wieder geöffnet, der Wiederaufbau an den anderen Gebäuden fast abgeschlossen. Die Schadenshöhe belaufe sich auf etwa sieben Mio. Euro, davon seien fünf Mio. durch Versicherungen abgedeckt. Die Restsumme werde bei der Wiederaufbauhilfe NRW beantragt, erfuhren rund 80 GBO-Mitglieder bei der jüngsten, digitalen Versammlung.

Neben der Schadenbeseitigung habe man „viele, wenn auch nicht alle, Projekte planmäßig fortgeführt und abgeschlossen“, merkte Dederichs dann. Das betreffe unter anderem die innerstädtische Entwicklung im Bereich Birkenbergstraße. Das Gebäude, in dem bis November die Deutsche Bank untergebracht war, und das Nebengebäude werde bald abgerissen. An dieser Stelle hatte der GBO schon 2014 das ehemalige Heggendruck-Gelände erworben, später den städtischen Parkplatz und ein weiteres Grundstück in der Birkenbergstraße zugekauft, so dass das Konsortium im Besitz des gesamten Eckgrundstücks ist. Wegen der veränderten Rahmenbedingungen in Verbindung mit der Energieversorgung laufe jetzt die planerische Überprüfung, die Ausschreibungen seien in Vorbereitung, berichtete der Diplom-Bauingenieur und technische Vorstand des Bauvereins. Er rechne noch in diesem Jahr mit Baugenehmigung für das rund sieben Mio. Euro teure Projekt zum Bau von 21 Wohn- und zwei Gewerbeeinheiten. „Bei planmäßigem Verlauf wird das Gebäude in der ersten Hälfte des Jahres 2024 fertiggestellt“, versicherte Dederichs, der Grundstücksgeschäfte inzwischen auch über das Kerngebiet hinaus abwickelt.

Trotz des angespannten Grundstücksmarktes habe der GBO mehrere Zukäufe an der Manforter- und Leipziger Straße (Manfort) umgesetzt. Diese Grundstücke seien zwar „weitaus schwieriger“ zu bebauen als in der Vergangenheit, ermöglichten der Genossenschaft aber die Investition in nötigen Neubau von Wohnungen. Eine Gewerbeimmobilie in Bürrig, die im Mai 2021 in GBO-Eigentum überging, stehe ab Frühjahr 2023 zur Verfügung. Dort soll Platz geschaffen werden für zehn neue Wohnungen in bester Wohnlage.