85-Jähriger verschwunden Wildschweinangriff: Retter brechen Vermisstensuche ab

Steinbüchel. · Die Suche nach einem 85-Jährigen musste abgebrochen werden. Der Mann bleibt verschwunden.

Feuerwehr und Rettungsteams mit Suchhunden suchen den 85-Jährigen – bisher vergeblich.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Der 85-jährige Pavel I. wurde am Samstagnachmittag zuletzt gesehen. Der an Demenz erkrankte Senior leidet zudem an einer Herzkrankheit und ist auf Medikamente angewiesen. Er hatte sich aus einer Privatwohnung am Rande des Bürgerbuschs entfernt. Polizei und Feuerwehr starteten am Sonntag gegen 20 Uhr die Suche auf der Steinbücheler Seite des Bürgerbuschs. Die Feuerwehr war mit zwei Löschzügen, rund 30 freiwilligen Kräften aus Steinbüchel und Schlebusch, im Einsatz. Zu Fuß und auf geländegängigen Motorrädern durchkämmten die Suchmannschaften den Forst, berichtet Einsatzleiter Wolfgang Auweiler.

Auch Suchhundestaffeln des Roten Kreuzes und der Johanniter beteiligten sich und nahmen eine Spur des Vermissten auf. Nach Einbruch der Dunkelheit gestaltete sich die Suche aber zunehmend schwierig – nicht zuletzt, weil die Suchhunde und ihre Führer Ziel von Wildschweinattacken wurden. „Nachts werden Wildschweine besonders angriffslustig, sie sind vor allem die Hunde angegangen“, berichtet Einsatzleiter Auweiler.

Gegen 22 Uhr brachen die Suchtrupps die Arbeit ergebnislos ab. Montagvormittag nahmen die Spürhunde nach einer kalten Nacht die Suche nach dem Vermissten wieder auf. Auch ein Hubschrauber wurde eingesetzt. Wildschweine hinterlassen in jüngster Zeit immer wieder deutliche Spuren im Stadtgebiet, aufgewühlte Grünstreifen etwa wie zuletzt an der Gezellinkapelle in Alkenrath. Gerade der Bürgerbusch ist für sie offenbar ein geeignetes Rückzugsgebiet. Auf Leverkusener Stadtgebiet gebe es keine bestehenden Rotten. Vielmehr durchwanderten unterschiedliche Rotten das Gebiet, manche blieben länger, berichtet der Leverkusener Amtsveterinär Kurt Molitor. Auch am Rande von Bergisch Neukirchen, im Scherfenbrand, am Kurtekotten seien Wildschweine keine Seltenheit.

Offenbar in einer Art Wellenbewegung ziehen die Tiere durchs Stadtgebiet und immer wieder in Vorgärten, an Straßen wie jüngst in Alkenrath. Ihre Zahl muss in Grenzen gehalten werden, vor allem wegen einer Krankheit, die nicht nur dem Amtsveterinär Sorgen bereiten: die Afrikanische Schweinepest, kurz ASP. Jäger sind aufgerufen, das Schwarzwild zu bejagen. „Wir sind in Hab-acht-Stellung“, betont Molitor. Die Krankheit sei für Menschen nicht gefährlich, aber für Hausschweine mitunter tödlich.