Gruseliges aus Neuss TV-Sender dreht in Neusser Geisterbahn
Neuss. · Am Donnerstag wird eine neue Folge „X-Factor“ ausgestrahlt. Ein Privatkeller ist Kulisse.
Zusammengesunken sitzt ein Mann in der Gruselbar von Hans Derenbach, eine augenlose Puppe hockt auf einer Standuhr und lacht den Besuchern höhnisch entgegen: Wer am Donnerstag den Fernseher einschaltet, kann dort einen Blick in die selbstgebaute Geisterbahn von Hans Derenbach werfen. Mit seinem Gruselkeller stand der Neusser schon häufig im Rampenlicht: Prominente wie Horst Lichter und Johannes B. Kerner kamen zu ihm, um eine Runde durch das schaurige Kabinett zu drehen. Auch Derenbach selbst war schon Gast in einigen TV-Shows.
Zum ersten Mal diente seine Geisterbahn nun auch als Filmkulisse. Im April wurde bei dem Neusser eine neue Folge für die Sendung „X-Factor – das Unfassbare kehrt zurück“ gedreht. Darin präsentiert Moderator Detlef Bothe fünf kurze Filme. In der Regel geht es dabei um unglaubliche Begebenheiten, schreckliche Verbrechen, Zeichen aus dem Jenseits oder Spukerscheinungen. Die Zuschauer sollen einschätzen, ob das Gezeigte auf einer wahren Begebenheit beruht oder frei erfunden ist.
In Hans Derenbachs Keller wurde eine neue Folge gedreht. „Insgesamt waren zwölf Leute bei mir, fünf von ihnen waren Schauspieler, die anderen waren für Regie, Kamera und Ton zuständig“, erzählt er. Sie filmten Szenen in seiner Gruselbar und natürlich in der Geisterbahn. „Von der Kulisse waren sie total begeistert“, erzählt Derenbach und lacht. Immerhin konnte der Drehort kaum besser gewählt sein. In der Folge werden die Zuschauer sehen, wie eine junge Frau ihren als vermisst gemeldeten Freund sucht.
Sieben Minuten dauert die Fahrt durch das Gruselkabinett
Als sie unerwartet eine Nachricht von ihm bekommt, ist die Freude groß. Unter dem Vorwand, eine Überraschung für sie vorbereitet zu haben, lockt er sie in ein Haus. Wenig später findet sich die junge Frau in einer Geisterbahn wieder, in der ein schockierendes Geheimnis lauert. Und genau das wurde jetzt in Neuss gedreht.
Derenbach selbst spielt zwar nicht mit, Spaß gemacht haben ihm die Dreharbeiten in seinem Keller trotzdem. Das Produktionsteam bekam von ihm noch eine DVD als Andenken mit. Denn das hat bei dem Neusser Tradition: Sobald ein Gast in seiner Geisterbahn Platz nimmt, wird er aus der Gondel heraus gefilmt. Die Aufnahmen der rund siebenminütigen Fahrt werden mit einem Beamer in den Partykeller übertragen und hinterher auf DVD gebrannt. „Ich muss schließlich sehen, ob meine Effekte wirken“, sagt Derenbach und lacht.
Ob er sich die neuen X-Factor-Folgen – seine hat passenderweise den Titel „Geisterbahn“ – gleich am Donnerstag ansehen wird, weiß er noch nicht. „Vielleicht schaue ich sie mir etwas später an“, sagt er. Schließlich sei an jenem Donnerstag der 31. Oktober. Und an Halloween lädt der Neusser Jahr um Jahr zu einer schaurigen Party ein. „Da gibt es vorher allerhand zu tun“, erzählt Hans Derenbach.
Es waren übrigens auch seine Halloween-Partys, die ihn überhaupt auf die Idee brachten, eine eigene Geisterbahn zu bauen. Seine originelle Spuk-Dekoration fand bei seinen Gästen so viel Anklag, dass sie ihn dazu brachten, solch eine Bahn zu gestalten. Und da galt dann: Gesagt, getan.