Leben in Mettmann Ehrenamtliches Engagement im Rathaus gewürdigt
Mettmann · Große Bühne fürs Ehrenamt: Am Freitagabend rückte Bürgermeisterin Sandra Pietschmann im Rathaus die Menschen in den Mittelpunkt, die sich für Mettmann einsetzen. Zu Recht durften sich die Anwesenden gegenseitig Applaus spenden.
Gemächlich begann der Abend im Rathaus: Zu ruhigen Noten auf Orgel und Bass nahmen die Gäste des Ehrenamtstages im Ratssaal Platz. Die Bühne gehörte zunächst zwei jungen Schülern der städtischen Musikschule, bei denen sich Sandra Pietschmann bedankte. Dann richtete die Bürgermeisterin das Wort an die Gäste und erinnerte an die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements für die Stadt. Der Abend sollte die Gelegenheit bieten, ihnen für ihren Einsatz Respekt zu zollen.
Für den Freundeskreis der Stadtbibliothek Mettmann sollte es ein besonderer Abend sein: Martin Koch, Kari Jackson-Klönther, Constanze Pape, Andrea Perry und Monika Denstorff wurden mit dem Heimatpreis ausgezeichnet, der, so Pietschmann, seit dem Jahr 2019 verliehen wird. Das Engagement des Freundeskreises hat dazu geführt, dass in der Bibliothek sogar unlesbare Dinge ausgeliehen werden können. Der im Jahr 2005 gegründete Förderverein hat laut eigenen Angaben die Einrichtung mit Mitteln in Höhe von 75 000 Euro unterstützt. Das Geld hat sich über die Zeit in Tablets, Roboter und einem 3D-Drucker verwandelt. Mit 25 Prozent aller Stimmen belegte der Freundeskreis den ersten Platz.
Wie vielfältig ehrenamtliche Tätigkeiten sein können, zeigte sich bereits bei den ersten Menschen, die auf die Bühne geholt wurden. Ihr erstes Interview führte Pietschmann mit Claudia Köther, die mit „Klang.Räume.Oberstadt“ die Musik nach Mettmann holt. In diesem Jahr fand das Festival zum vierten Mal statt. Musik sei eine tolle Möglichkeit, um Menschen zu verbinden, erklärte Köther ihre Motivation, sie sei „eine der Sprachen, in denen Vielstimmigkeit harmonisch ist“. Im Anschluss folgte ein Gespräch mit Monika Kißling vom Kunsthaus, die den Gästen mitteilte, dass sie zukünftig im Verein etwas kürzertreten möchte. Sie wechselt vom Vorstand in den Beirat.
Viele weitere Ehrenamtler sollten an diesem Abend ihre große Bühne bekommen. So erfuhren die geladenen Gäste, dass 45 aktive Fahrer den Bürgerbus in drei Schichten pro Tag in Bewegung halten. Keine Chance der Einsamkeit: Sharon Grimbley sorgt dafür, dass in der Stadt niemand Weihnachten alleine feiern muss. Ebenso organisiert sie ein Frühlingsfest, das ein Zeichen gegen die Einsamkeit setzt. In diesem Jahr fand es bereits zum dritten Mal statt.
Dann kam es schließlich zur Übergabe des Heimatpreises. Es geht um herausragendes Engagement. Nachdem im vergangenen Jahr der Bürgerbus ausgezeichnet wurde, war nun der Freundeskreis der Stadtbibliothek an der Reihe. „Ihr zaubert Leben in unserer Stadtbibliothek“, so die Bürgermeisterin und forderte: „Das ist jetzt ein wenig mehr Applaus wert.“ Und das mit Recht: Der Freundeskreis hat dafür gesorgt, dass eine relativ kleine Bibliothek etwas größer erscheint. Das wurde mit einem Preisgeld von 5000 Euro belohnt. Was damit geschehen wird? „Wir schauen mal, wir haben noch vieles vor“, so das Versprechen des Fördervereins.