Sommervergnügen in Mettmann Riesenansturm auf das Naturfreibad

Mettmann · Nicht enden wollende Besucherschlangen bildeten sich am Samstag vor dem Naturfreibad. Kein Wunder: Der Sommer ist so unbeständig, dass man jeden der raren Sonnentage nutzen muss.

Kathrin Wittig spielt mit Tochter Johanna (17 Monate) im Sand.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Es war Hochsommerwetter und mit Temperaturen um die 30 Grad genau richtig für einen Besuch im Freibad. Besonders beliebt an solchen Tagen ist das Mettmanner Naturfreibad, das mit seiner zwei Hektar großen Fläche idyllisch mitten im Wald liegt. Auf den Parkplätzen kreisten am Samstag bereits die Autos und die Schlange der sonnenhungrigen Besucher zog sich bis beinahe zum Parkplatz.

Alle standen geduldig an, beladen mit Handtüchern, Decken und was man sonst noch so braucht bei einem Besuch im Schwimmbad. „Ich rechne heute mit mindestens 2000 Badegästen“, sagt Frank Fitsch, Betriebsleiter Bäder. „Vielleicht 2500.“ Bereits am Freitag waren die Besucherzahlen mit 1280 Gästen zufriedenstellend. Ganz im Gegensatz zu vielen Tagen in diesem Sommer. „Es ist ein Auf und Ab“, so Fitsch. Das sei eher schlecht für das Freibadgeschäft. Der Blick auf die Wetter-App entscheidet über den Gang ins Freibad.

„Wenn die Prognose nicht so gut ist, dann haben wir hier vor allem Mettmanner zu Gast“, sagt Fitsch. An Tagen wie jetzt am Samstag strömen dagegen auch Menschen aus dem Umland nach Mettmann ins Naturfreibad. „Wir haben aber sehr disziplinierte Gäste“, lobt Frank Fitsch. In der Tat gibt es vor dem Eingang keine Drängelei, kein böses Wort, keine Ungeduld. „Die Leute, die mit dem Fahrrad kommen, stellen es hier ab und gehen dann wieder zurück, um sich hinten anzustellen.“ Sind die Besucher erst einmal drin, so suchen sie sich ein schönes Plätzchen.

Durch die große Fläche verteilt sich die Menge. Familien mit Kindern bevölkern zuallererst die Gegend rund um das Nichtschwimmerbecken, wo der feine weiße Sand eine wunderbare Strandatmosphäre schafft. Auch Kathrin Wittig ist mit ihrer 17 Monate alten Tochter Johanna da, die mit dem Schippchen im Sand spielt und kleine Becher vollschaufelt. Die kleine Johanna ist schon ein begeisterter Badegast. „Das Wasser gefällt ihr ziemlich gut“, sagt Kathrin Wittig. „So gut, dass sie nicht mehr raus wollte.“ Aber irgendwann müssen sich auch kleine Wasserkinder einmal in der Sonne aufwärmen. Also wird im Sand gespielt.

Dauergäste neben
kleinen Wasserentdeckern

„Wenn das Wetter mitspielt und sich die Zeit ergibt, sind wir hier“, erzählt die Mettmannerin. Besonders gut gefällt ihr der Kinderbereich mit dem Übergang vom Sand ins Wasser. Und die Nähe. „Kleine Wege“, sagt sie. „Es ist unkompliziert.“ Auch die Senioren lieben ihr Naturfreibad, so wie Hannelore Metz und Erika Papenhagen. Die beiden sind regelmäßig hier. „Wir sind Dauergäste“, sagt Hannelore Metz, und Erika Papenhagen fügt hinzu: „Wir haben wir eine richtig gute Stammclique.“

Die beiden Seniorinnen sind fit und scheuen auch eine Rutschpartie auf der langen Schwimmbadrutsche nicht. Wer bei all dem Schwimmen und Paddeln, im Sand spielen und Sonnenbaden Hunger bekommt, besucht den Kiosk von Binali Erdogan. Hier gibt es Eis zum Abkühlen, Getränke, aber auch Herzhaftes wie Bratwurst, Frikadellen und Pommes. Es heißt allgemein, dass die Freibad-Pommes die besten wären. Das kann Binali Erdogan bestätigen. „Ich höre von vielen Kunden, dass das die weltbesten Pommes sind“, erzählt er nicht ohne Stolz.

Das mag daran liegen, dass Erdogan nur frische Kartoffelstäbchen zubereitet – „keine Tiefkühlware“, betont er. Außerdem wechselt er alle zwei Tage das Fritierfett. Aber vermutlich ist es vor allem die Atmosphäre, die die Pommes im Freibad so besonders macht. „Im Freien schmeckt alles besser“, meint Binali Erdogan.

Im grünen Wasser tummeln sich die Schwimmer, aber auch Kinder mit aufgeblasenen Schwimmtieren. „Das Wasser hat eine sehr gute Qualität“, sagt Frank Fitsch. Tatsächlich ist es kristallklar und man kann auch im tiefen Schwimmerbereich bis zum Boden schauen. Das liegt daran, dass pro Badegast 100 Liter frisches Wasser zugegeben werden. „Wir haben von gestern auf heute 319.000 Liter zufließen lassen“, sagt Frank Fitsch. Auch für die Sicherheit ist an einem Tag mit so vielen Badegästen gesorgt. „Wir sind jetzt zu viert“, sagt Fitsch, „damit wir die kritischen Punkte besetzen können.“

So können die vielen Badegäste in Mettmann ganz unbeschwert einen wundervollen, warmen Tag im Naturfreibad genießen.