Initiative in Mettmann Neues Bündnis gegen Einsamkeit
Mettmann · Niemand sollte unfreiwillig alleine sein müssen – der Verein „Runder Tisch für Seniorenfragen“ hat als Gegenmittel ein Programm mit 28 Terminen und 13 regelmäßigen Angeboten aufgelegt.
(Red) Viele Menschen kennen das Gefühl der Einsamkeit. Sie haben es zu irgendeinem Zeitpunkt in ihrem Leben schon einmal empfunden. Spätestens seit den Pandemie-Erfahrungen erfährt das Thema „Einsamkeit“ erhöhte öffentliche Aufmerksamkeit.
Einsamkeit ist für Menschen dann spürbar, wenn sie weniger beziehungsweise weniger enge soziale Beziehungen haben, als gewünscht. Eine wichtige Differenzierung, denn nicht jeder, der allein lebt, ist automatisch einsam. Einer Studie zufolge sind 14,5 Prozent aller Menschen in Nordrhein-Westfalen von Einsamkeit betroffen. Darunter fühlen sich sieben Prozent oft oder sehr oft einsam.
Die Wahrnehmung von Einsamkeit nach Altersgruppen, insbesondere bei sehr alten Menschen, ist nicht hinreichend erforscht, aber in sozialen Kontakten häufig erfahrbar. Seit 2022 beschäftigt sich der Verein Runder Tisch für Seniorenfragen Mettmann (RTfS) mit seinen mehr als 30 Mitgliedern mit der Wahrnehmung von Einsamkeit in der Gesellschaft. In der Laienhilfe „Helfende Hände“, zu den Festen für Alleinstehende im Frühling und an Heiligabend, zum Seniorentag und über die Mitgliedsorganisationen selbst wurde das Thema in den Gremien des Vereins erörtert.
Alle Mitglieder schlossen sich zu einem „Bündnis gegen Einsamkeit“ zusammen, aber nicht, ohne weitere Schritte folgen zu lassen. Im Rahmen einer für zwei Jahre befristeten Koordinationsstelle wurden Daten erhoben, Interviews geführt, die Ergebnisse in einem Projekt-Team ausgewertet und Maßnahmen diskutiert. Dem Team unter Leitung von Gisela Schütz gehören noch Hans-Anton Fliegauf, Robert Güde, Oliver Pahl und Thomas Krause an, allesamt Mitglieder des Runden Tisches für Seniorenfragen.
„Bündnis gegen Einsamkeit“
will Abhilfe schaffen
„Einsamkeit ist keine Krankheit, sie kann aber krank machen“, weiß Hans-Anton Fliegauf, der Vize-Vorsitzende des RTfS. Um der Einsamkeit entgegenzuwirken, braucht es deswegen Begegnung. Als erste breit wahrnehmbare Aktivität im „Bündnis gegen Einsamkeit“ entstand das Programm „Offen für Begegnung“ mit 28 Terminen und 13 regelmäßigen Angeboten. Den Anfang macht eine Veranstaltung mit dem Titel „Einsamkeit geht uns alle an!“.
Dabei stehen zwei Impulsvorträge im Mittelpunkt, in denen die unterschiedlichen Gesichter von Einsamkeit beleuchtet werden. Die Veranstaltung wird am Samstag, 13. April, um 10 Uhr in der Evangelischen Kirche Freiheitstraße stattfinden. Cornelia Schwarz, Psychologische Beraterin und Telefonseelsorge, wird Beispiele von Einsamkeit aufzeigen. Harald Brauer, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, berichtet über seine Erfahrungen mit Einsamkeit aus medizinischer Sicht.
„Dabei handelt es sich keineswegs um lange Vorträge, sondern um kurze fachliche Eingaben“, erläutert Thomas Krause, der für die Volkshochschule am Runden Tisch für Seniorenfragen sitzt. Denn die Auftaktveranstaltung soll den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Möglichkeit bieten, Fragen zu stellen, bei einer Tasse Kaffee ins Gespräch zu kommen, sich auszutauschen und auch Impulse für Veränderungen mitzunehmen.
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Rückfragen und weitere Informationen zum „Bündnis gegen Einsamkeit“ bei Oliver Pahl (Stadt Mettmann) unter der Telefonnummer 02104980466 und beim „Runder Tisch für Seniorenfragen“ unter der E-Mail rtfs@mettmann.de.