100 Tornister für i-Dötzchen
Vereine der Stadt schenkten bedürftigen Kinder jetzt Taschen für den ersten Schultag.
Mönchengladbach. Die Jungen dürfen das blaue Modell mit nach Hause nehmen. Viele Sterne, Astronauten und der Hase Felix, der auf einer Rakete durchs Weltall saust, sind darauf zu sehen.
Die Mädchen können sich für einen der drei rosa Schultornister entscheiden, die alle mit bunten Blumen und Herzchen geschmückt sind: "Die Kinder haben das Geschenk mit offenem Mund entgegen genommen. Viele habe so etwas Schönes noch nie in ihrem Leben bekommen", sagt Birgit Richters, stellvertretende Leiterin vom Sozialdienst Katholischer Frauen (SKF).
Ihre soziale Einrichtung gehört wie SKM, Volksverein und einige Kindertagesstätten zu den Organisationen in Mönchengladbach, die sich an einer Aktion der Familienbildungsstätte (FBS) beteiligen: Pünktlich vor Beginn des neuen Schuljahrs sind 100 Schulranzen an Gladbacher Kinder verteilt worden, deren Eltern von Hartz IV leben müssen.
Möglich machte dieses Angebot die Firma Coppenrath aus Münster, die dem Netzwerk der Familienstätten in Deutschland Schultornister zu einen günstigen Preis zur Verfügung gestellt hat: "Durch die finanzielle Unterstützung unseres Kooperationspartners, der Volksbank Mönchengladbach, konnten wir die Anschaffung von 100 Modellen finanzieren", erklärt Regina Uhrig.
Für die Leiterin der FBS Mönchengladbach ist das Geschenk an die 100 Schulanfänger ein Zeichen gegen Stigmatisierung und fehlende Bildungschancen von Kindern, deren Eltern sich als Hatz IV-Empfänger die notwenige Grundausstattung zur Einschulung oft nicht leisten könnten: "Mindestens 100 Euro kostet ein Schultornister, mit Federmäppchen, Heften und Stiften liegen die Kosten bei bis zu 300 Euro", sagt Regina Uhrig.
Um die ungleichen Startchancen sozial benachteiligter Kinder zumindest am Anfang ihrer Schulkarriere auszugleichen, unterstützt die Bank die Aktion: "Bildung ist ein wichtiges und notwendiges Gut. Am besten fängt man schon bei den ganz kleinen Kindern an, um sie zu vermitteln", erklärt Heinz-Wilhelm Hermeling, Vorstandmitglied, das Engagement des Geldinstituts.
Birgit Richters hat 30 Schultornister an Familien verteilt, von denen sie durch direkten Kontakt weiß, dass sie sich für ihre Kindern ansonsten niemals so schöne Modelle hätten leisten können: "Die Einschulung ist doch für jeden im Leben etwas ganz Besonderes. Wenigstens an diesem Tag sollen die Jungen und Mädchen durch ihre soziale Herkunft nicht gleich benachteiligt werden", sagt sie.