120 000 Besucher beim Turmfest

Rund 500 Läufer gingen beim ersten Rheydter Triathlon an den Start.

Foto: Ilgner

Ein Fahrrad nach dem anderen flitzt um die Kurve an der Ecke Brucknerallee/Hauptstraße, die Sonne knallt um 12 Uhr vom Himmel, vom Marktplatz her hört man Planschen im Wasser und anfeuernde Rufe. Elmar Esser von der MGMG hat die Hände an der Absperrung und verfolgt jede Regung. „Wir haben jetzt zwei Großveranstaltungen auf einmal, das Turmfest und den Triathlon. Jetzt heißt es Erfahrungen sammeln“, sagt er.

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Veranstalter ist die Firma Tryathlon aus Goch, die MGMG hat die innerstädtische Organisation übernommen. Für die Besucher lohnt sich diese Kooperation: Wer auf der Tribüne am Marktplatz Platz nimmt, sieht sowohl das große Becken als auch einen Teil der Fahrradstrecke.

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Kurz zuvor sind im Schwimmbecken auf dem Marktplatz die Ersten gestartet. Um 11.30 Uhr fällt am Sonntag der Startschuss im 1,20 Meter tiefen Becken, 25 Meter Bahn, aufgeheizt auf 24 Grad. Beim Start sind es tatsächlich 26 Grad — die Sonne hat das Becken noch weiter aufgeheizt. Als das Startsignal kommt, schwimmen nicht alle sofort los, manch einer hält noch einen Augenblick inne. Wohl wissend, dass an diesem Tag noch einiges auf Körper und Geist zukommt.

Die Athleten starten in verschiedenen Altersklassen und Schwierigkeitsgraden, der älteste registrierte Teilnehmer wurde 1945 geboren. Der Sprinttriathlon umfasst einen halben Kilometer Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren und fünf Kilometer Laufen. Während Schwimmen und Laufen auf und rund um den Rheydter Marktplatz stattfinden, sind die Radfahrer etwas weiter unterwegs: Über die Mühlenstraße und Hauptstraße, Brucknerallee und Richard-Wagner-Straße mit Wendepunkt an der Kirche, zurück über die Nordstraße und Wilhelm-Strater-Straße. Ein hoher organisatorischer Aufwand. „Auch hier müssen wir noch einige Punkte in der Kommunikation mit den Anwohnern verbessern. Leider mussten wir doch einige Fahrzeuge abschleppen, die den Weg versperrt haben. Wir danken allen Anwohnern, die für dieses Großevent in Kauf genommen haben, anders als gewohnt zu parken“, betont Elmar Esser.

Auch Kerstin Friedrich (42) geht an den Start, sie hat schon mehrere Triathlons absolviert, schaut sich die Strecke deshalb genau an. Jede ist anders. „Hier gibt es beim Lauf viele Wendepunkte, das ist anstrengend, da muss man immer neu anlaufen. Dafür finde ich das Schwimmbecken auf dem Marktplatz super, so mitten in der Stadt. Außerdem mag ich Becken lieber als Seen“, sagt sie lachend. Auch ihr Mann tritt an, Sohn Luca (11) ist zum Anfeuern mitgekommen. Die Eltern trainieren das ganze Jahr, deshalb ist er das „schon gewohnt.“ „Aber Luca ist Wasserballer. Er schwimmt also wahrscheinlich trotzdem schneller als ich“, fügt seine Mutter zwinkernd hinzu.

„Wir sind sicher, dass wir diese Veranstaltung im kommenden Jahr wiederholen werden. Der Zuspruch der Besucher und Teilnehmer hat unsere Erwartungen weit übertroffen“, sagt MGMG-Geschäftsführer Peter Schlipköter. Gut gelaufen ist es auch für die Sieger des Triathlons: Im Schnuppertriathlon kam Felix Dominick mit einer Gesamtzeit von 42 Minuten und 28 Sekunden ins Ziel, bei den Frauen Silke Schmidt mit 46 Minuten und 26 Sekunden. In der Gesamtwertung Sprinttriathlon siegte bei den Männern Fabian Rahn mit einer Stunde und 44 Sekunden, bei den Frauen Mareen Hufe mit einer Stunde, zehn Minuten und 42 Sekunden.