15-jähriger Intensivtäter gefasst
Am Dienstag gelang es Beamten, einen gesuchten 15-jährigen Intensivtäter festzunehmen. Der Jugendliche beging seit Mai zahlreiche Straftaten.
Möchengladbach. Ein 15-jähriger Intensivtäter hielt die Polizei in Mönchengladbach seit Mai in Atem. Nach zahlreichen Straftaten war der Jugendliche zuletzt Anfang des Monats aus einem Erziehungsheim in Neukirchen-Vluyn ausgebrochen.
Am Montag beraubte er nun gemeinsam mit einem Zwölfjährigen zwei Jugendliche an der Lüpertzender Straße. Am Dienstag konnte die Polizei den jungen Mann endlich festnehmen. „Wie vermutet war er bei einer Freundin untergetaucht, dort sind wir fündig geworden“, sagt Polizeisprecher Willy Theveßen.
Der Deutsch-Marokkaner wurde bereits früh auffällig, war bis Mai diesen Jahres in einem Wohnheim für straffällig gewordene Jugendliche in der Eifel untergebracht. Seither wohnt er bei seinen Eltern in Mönchengladbach und fiel immer wieder durch Gewalttaten auf. Auch die Aufnahme in das „Jit“-Projekt der Polizei (siehe Kasten) führte zu keiner Besserung.
Allein elf Fälle von Straßenraub sind bekannt. Die Opfer waren laut Polizei meist Kinder und Jugendliche, denen er gewaltsam Handys und Bargeld raubte. „Sobald er auf freiem Fuß war, beging er eine Straftat nach der anderen“, so Theveßen.
Auch einige Einbrüche gehen auf das Konto des Jugendlichen, zuletzt am Abend des 20. Septembers. Da stieg er mit einem 13-Jährigen in ein Einfamilienhaus an der Weichselstraße ein. Nachbarn bemerkten das Duo aber und riefen die Polizei, die die beiden noch vor Ort festnehmen konnte.
Danach ging es für den 15-Jährigen in Untersuchungshaft. „Das ist schon äußerst ungewöhnlich, normalerweise wird erst ab 16 Jahren U-Haft angeordnet“, erklärt Theveßen. „Die Haft sollte einen Jugendlichen beeindrucken, in diesem Fall war das aber scheinbar nicht so.“
Der junge Mann wurde in die Erziehungseinrichtung in Neukirchen-Vluyn verlegt, aus der er jedoch am 1. Oktober floh. Die Polizei fahndete seither nach ihm, aber er blieb verschwunden — bis vor zwei Tagen.
Da bedrohten er und sein junger Mittäter gegen 16 Uhr an der Lüpertzender Straße einen 13- und einen 15-Jährigen, nahmen ihnen ein Portemonnaie und ein Handy ab. Den 12-jährigen Komplizen konnten die Beamten kurz darauf festnehmen. Er verriet seinen Mittäter und führte die Polizei auch zu einem Hehler, der das Beute-Handy kurz nach der Tat gekauft hatte.
Am Dienstag spürte die Polizei den Gesuchten auf. Er soll am Mittwoch dem Haftrichter vorgeführt werden. „Wir werden nun sehen, ob er seit seiner Flucht nicht noch mehr Straftaten begangen hat“, so Theveßen. Es sei unwahrscheinlich, dass er seit Anfang Oktober bis Montag nicht mehr auffällig geworden sei.