15-Jähriger Intensivtäter erneut an Raub beteiligt - seit Tagen auf der Flucht
Mönchengladbach. Am 21. September hat die Polizei einen 15-Jährigen festgenommen, der bereits für eine Vielzahl von Straftaten verantwortlich ist. Ein Haftrichter ordnete vor gut zwei Wochen Untersuchungshaft an.
In der Meldung vom 21. September hieß es, dass aufmerksamen Nachbarn die Festnahme von zwei jungen Einbrechern zu verdanken sei, die den Abend zuvor in ein Einfamilienhaus auf der Weichselstraße eingedrungen waren. Die Zeugen hatten kurz nach 20 Uhr bemerkt, dass zwei Jugendliche im Alter von 16 und 13 Jahren die rückwärtige Terrassentür aufgehebelt hatten und so in das Haus gelangten. Während die alleinstehende Bewohnerin im Wohnzimmer schlief, hatten sie im Haus zunächst die Geldbörse mit Bargeld der Bewohnerin entwendet.
Noch vor Ort konnten die Beiden von der Polizei festgenommen werden. Der 13-Jährige wurde nach Abschluss der kriminalpolizeilichen Maßnahmen an seine Erziehungsberechtigten übergeben. Der 15-Jährige ist den Ermittlern des Kommissariates für Jugendkriminalität seit Mai dieses Jahres bestens bekannt.
Zu diesem Zeitpunkt wurde er aus einem Wohnheim für straffällig gewordene Jugendliche in der Eifel entlassen. Seither wohnt er in Mönchengladbach und fällt ständig mit Gewalttaten auf. So ist er seit Mai allein in elf Fällen von Straßenraub in Erscheinung getreten. Die Opfer waren meist Kinder und Jugendliche, denen er mit Gewalt Handys und Bargeld raubte.
Aber auch Einbrüche werden ihm zur Last gelegt. Obwohl er schon im Frühjahr in das Projekt "JIT" aufgenommen wurde, ist er bis jetzt durch keinerlei Maßnahmen zu beeindrucken. Intensive Aufklärungsgespräche mit ihm und seinen Eltern blieben ebenso erfolglos wie ständige Kontrollen, Hilfsangebote und Erziehungshilfen. Daher haben Staatsanwaltschaft und Polizei Untersuchungshaft für den jungen Mann beantragt.
Der Jugendliche wurde in eine Jugendvollzugsanstalt eingeliefert. Einige Tage später wurde er von dort in eine Erziehungseinrichtung in Neukirchen-Vluyn verlegt. Aus dieser flüchtete er am 1. Oktober 2012 und ist seither zur Fahndung ausgeschrieben. Die entsprechenden Maßnahmen liefen bis jetzt allerdings ins Leere. Die Fahnder vermuten, dass er bei einem seiner zahlreichen Mittätern Unterschlupf gefunden hat. Bei seinen Eltern ist er jedenfalls nicht aufgetaucht.
Am 15. Oktober um 16 Uhr fiel er erneut mit seinem üblichen Tatmuster auf und bedrohte auf der Lüpertzenderstraße zusammen mit einem 12jährigen Mittäter zwei junge Burschen, 13 und 15 Jahre alt. Von ihnen forderte er Bargeld und die Handys. Der 12Jährige zog derweil dem älteren Opfer das Portmonee aus der Gesäßtasche.
Der 15-jährige Intensivtäter begutachtete die beiden Handy. Das Mobiltelefon des 13-Jährigen gab er an Ort und Stelle zurück. Das anscheinend bessere Handy des Älteren verkaufte er bereits in unmittelbarer Tatortnähe an einen 14-Jährigen aus dem Westend. Der alarmierten Polizei gelang es im Rahmen der Fahndung den 12-Jährigen festzunehmen.
Er benannte seinen Mittäter und machte des Weiteren Angaben zum Verkauf des Handys, sodass auch der 14-jährige Hehler ermittelt werden konnte. So konnte bei ihm das Gerät noch sichergestellt werden. Der 15-jährige Haupttäter war indes bereits wieder verschwunden. Die Fahndungsmaßnahmen nach ihm sind nochmals intensiviert worden. Die Polizei bittet trotzdem darüber hinaus um Hinweise, wo der 15-jährige Deutsch-Marokkaner Unterschlupf gefunden haben könnte. Telefon MG 290.