150 Flüchtlinge kamen dieses Jahr in die Stadt
Unterbringung wird zu immer größerem Problem.
Willi Houben, Leiter des städtischen Fachbereichs Soziales und Wohnen, hat gestern im Fachausschuss die aktuellen Flüchtlingszahlen vorgelegt. Die sprechen eine deutliche Sprache. „Als ich eben mein Amt verließ, saßen da neu eingetroffene Flüchtlinge“, berichtete er. „Die Menschen können wir noch unterbringen, dann haben wir keine Kapazitäten mehr.“
Gleichzeitig weiß er, dass am Donnerstag kommender Woche die nächsten 18 Flüchtlinge zugewiesen werden. „Im Moment wissen wir noch nicht, wo wir sie unterbringen können.“ Aber schon heute sitzt er wieder in Beratungssitzungen. „Wir müssen Lösungen finden.“
Die aktuellen Zahlen sehen so aus: 1296 Flüchtlinge hat die Stadt derzeit in Häusern oder Containern an insgesamt 17 Standorten untergebracht. Hinzu kommen 396 Flüchtlinge, die in Wohnungen mit eigenem Mietvertrag leben. „Im November und Dezember kamen 259 neue Flüchtlinge zu uns“, sagte Houben, der hoffte, dass die Zahlen zu Beginn des Jahres — so wie es in der Vergangenheit war — rückläufig sein würden. Das war nicht so: Im Januar nahm die Stadt 118 neue Flüchtlinge auf, 150 waren es bis gestern. „Das ist eine dramatische Entwicklung“, sagte Willi Houben.
Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners hat einen Appell an die Bezirksregierung Arnsberg gerichtet, Mönchengladbach bitte zumindest eine Weile mit Neuzuweisungen zu verschonen. Ohne Erfolg. „Wir haben keine Chance“, sagt Houben.
Die Hoffnung, die die Mitglieder des Ausschusses hegen, ist die schnelle Einrichtung der Zentralstelle für die Erstaufnahme von Asylsuchenden im ehemaligen JHQ. Die Unterschriften sind inzwischen unter den Mitvertrag gesetzt. „Nun hoffen wir auf verbindliche Aussagen, damit wir weiter planen können“, sagte Willi Houben.