44-Jähriger von Laster erdrückt

Unfall: Auf der A 61 kurz hinter Wanlo stirbt gestern Morgen ein Hildener. Er prallt auf einen Lkw, der im Stau steckt.

Mönchengladbach / A 61: Die Leiche des 44-Jährigen war völlig entstellt. Gladbacher Feuerwehrleute hatten große Mühe, den toten Körper des Hildeners aus dem ineinander gequetschten Führerhaus des blauen Kleinlasters zu holen.

Gestern Vormittag auf der Autobahn 61, Fahrtrichtung, Koblenz, zwischen der Anschlussstelle Wanlo und dem Kreuz Jackerath. "Der ist ohne zu bremsen in den Laster gebraust", sagt ein entsetzter Polizeibeamter an der Unfallstelle. "Da war wohl nichts mehr zu machen", fügt er hinzu. Eher leise.

Den 23 Helfern der Gladbacher Berufsfeuerwehr - darunter ein Notarzt und mehrere Rettungssanitäter - bietet sich ein grauenvolles Bild. Der Mann, der einen 7,5-Tonner einer Neusser Spedition fuhr, war auf der Stelle tot. Vermutlich, sagt ein Sprecher der Autobahnpolizei Düsseldorf, hat der 44-Jährige das Stauende erst viel zu spät bemerkt. Er soll mit "relativ hoher Geschwindigkeit" gefahren sein. Bremsspuren gebe es so gut wie keine, heißt es von Augenzeugen.

Das Ende der Blechschlange hatte sich bis auf die A 61 ausgedehnt, weil es auf der A 44 zwischen Titz und Jackerath Stunden zuvor ebenfalls einen schweren Unfall gegeben hatte. Ein 25-Jähriger aus Stolberg prallte beim Überholen mit seinem Auto gegen einen Laster. Der junge Mann schwebt in akuter Lebensgefahr und liegt im Aachener Uniklinikum, sagte ein Sprecher der Autobahnpolizei Eschweiler.

Weil die Polizei auch hier die Unfallstelle sperrte, staute sich das Autoblech bis auf die stark befahrene A 61. Hier bohrte sich dann der Kleinlaster mit Anhänger des Hildeners in einen im Stau stehenden Großlaster eines 32-jährigen Polen.

Der schleuderte beim Aufprall gegen die innere Windschutzscheibe seines Sattelzuges und wurde wenig später in die Städtischen Kliniken (Elisabeth-Krankenhaus) gebracht, wo er kurz darauf entlassen wurde. Der 32-Jährige stehe immer noch unter Schock.

Die Polizei schätzt den Schaden auf mindestens 60 000 Euro. Sie sagt: "Wir haben die Verkehrsteilnehmer auf der A 61 frühzeitig auf die Staubildung aufmerksam gemacht." Der Transporter der Neusser Spedition wurde beschlagnahmt.

Weil die Unfallstelle für mehrere Stunden komplett abgeriegelt wurde, kam es auf der A 61 zu längeren Staus und Verkehrsbehinderungen. Autofahrer wurden auf die A 46 bzw. A 57 umgeleitet. Erst am Nachmittag wurde eine Spur der A 61 freigegeben.

Die Ermittlungen dauern noch an.