51-Jähriger soll seine Freundin im Streit erstochen haben
Der Angeklagte hatte sich hoch verschuldet.
Bei der Polizei hatte der Angeklagte (51) noch zugegeben, „seine Frau umgebracht“ zu haben. An drei Messerstiche hatte er sich erinnert. Jetzt im Prozess vor der 5. Großen Strafkammer erinnerte sich der 51-Jährige vor allem an den Streit mit der Freundin. Das Tatgeschehen liege für ihn nur noch im Dunkeln. Tatsächlich war der Angeklagte bereits 2013 wegen Totschlags zu neun Jahren und sechs Monaten verurteilt worden. Der Angeklagte habe die Freundin aus Eifersucht getötet. Nach der Revision hatte der Bundesgerichtshof das Urteil aufgehoben und die Höhe des Strafmaßes beanstandet. Deshalb muss sich der aus dem Kosovo stammende Mann erneut vor Gericht verantworten.
Die selbstbewusste Freundin sei ihm überlegen gewesen, so der arbeitslose Angeklagte. Vergeblich hatte sich der hoch verschuldete Arbeitslose als Unternehmer mit 25 Mitarbeitern ausgegeben. Als der 51-Jährige im April 2013 versuchte, sich vom Bruder der Freundin Geld zu leihen, war die Partnerin nicht einverstanden. Als sie ihm mit Trennung drohte, eskalierte der Streit. „Dann habe ich aus der Schublade ein Messer genommen und zugestochen“, hatte der Jülicher bei der Polizei zugegeben. Das Opfer verblutete nach sieben Messerstichen.
Dass die Eifersucht des Angeklagten in der Beziehung der beiden eine große Rolle spielte, machten gestern die Brüder und eine Kollegin des Opfers in ihren Aussagen klar. „Meine selbstbewusste Schwester durfte nicht mit anderen Männern tanzen oder auch nur reden“, erinnerte sich gestern ein Bruder (32). Aggressive Übergriffe des eifersüchtigen Mannes hatte allerdings keiner gesehen. Einer Kollegin der Freundin waren blaue Flecke an Armen und Beinen aufgefallen.
„Keine Sorge, die sind vom Sex“, habe die Freundin nur geantwortet. Dagegen erinnerte sich gestern die Betreuerin des Angeklagten: „Ich hatte keinen Überblick über die hohen Schulden des angeblich erfolgreichen Unternehmers.“