Aktionstag: Gesund essen für die Zähne

Astrid- Lindgren-Schüler lernen, wie man die Beißer schützt.

Mönchengladbach. „Mmh, das schmeckt lecker“. Birce beißt in ihr Butterbrot, belegt mit saurer Gurke, um sich dann Weintrauben in den Mund zu schieben. Auch Daniel greift kräftig zu: „Obst mag ich gerne. Das esse ich ganz viel“, sagt der Zweitklässler, den Mund noch voll von seinem Tomatenbrot. Dass Äpfel, Trauben, Tomaten und Co auf den Tisch gehören, ist für Fiona ebenfalls nicht neu: „Das wusste ich schon von unserer Lehrerin“, sagt die Siebenjährige.

Ihre Klassenlehrerin reicht das Tablett mit noch mehr gesunden Leckereien herum und freut sich, ihr Ziel erreicht zu haben. Immerhin wurde in ihrer zweiten Klasse intensiv über das Thema gesprochen: „Mir geht es vor allem darum, bei den Kindern das Bewusstsein dafür zu wecken, wie wichtig gesunde Ernährung ist“, sagt Hilke Temme.

Dennoch ist am Donnerstag ein besonderer Anlass an der Astrid-Lindgren-Grundschule in Odenkirchen. Zum bundesweiten Tag der Zahngesundheit sind der Leiter der Arbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege Mönchengladbach, Michael Weßeler, und sein Vorsorgeteam da. Sie haben die Aktion „Gesund beginnt im Mund — der zuckerfreie Vormittag in der Grundschule“ mitgebracht. „Die Astrid-Lindgren-Schule macht bereits viel für die gesunden Zähne der Kinder und ist damit besonders vorbildlich“, lobt Weßeler.

Zucker verursache nicht nur Übergewicht und Krankheiten wie Diabetes, sondern führe bei Dauerkonsum auch zu Karies, erklärt der Jugendzahnarzt. Ein zuckerfreier Vormittag in der Schule dagegen sorge für mehr Energie und bessere Lernleistungen. Nur an fünf Grundschulen in Gladbach ist er bisher eingeführt.

In der Odenkirchener Schule fängt die Aufklärung bei den Erstklässlern an. Es gibt einen Infoabend für Eltern, einmal in der Woche ein Buffet mit gesundem Essen und einen wöchentlichen Zahnputztag für die Schüler. Außerdem kommt Steffi Temur vom Prophylaxe-Team vier Mal im Jahr und trainiert das richtige Zähneputzen.

An der Grundschule hatte man auf eine bedenkliche Entwicklung reagiert. „Die Mundgesundheit wird zwar insgesamt besser, dafür verändert sich das Essverhalten teilweise zum Negativen“, sagt Jugendzahnärztin Andrea Schmidt, die regelmäßig der Zähne der Astrid-Lindgren-Schüler kontrolliert. Immer häufiger kämen zu viel Süßes und Fettiges auf den Tisch.

Das Engagement trägt bei den Grundschülern bereits Früchte. Hilke Temme erzählt von einem Schüler, der bisher Süßigkeiten dabei hatte und mittlerweile Pausenbrot und Obst mitbringt: „Er konnte seine Eltern davon überzeugen, ihm Gesundes für die Schule einzupacken“, sagt die Klassenlehrerin.