Alle 13 Minuten ein Feuerwehr-Einsatz
2012 sind die Wehrleute 40 211 Mal ausgerückt. Sicherere Autos machen die Arbeit schwerer.
Mönchengladbach. Die Arbeit der Gladbacher Feuerwehr wird in einigen Bereichen immer häufiger benötigt und aufwendiger. „Wir haben durchschnittlich jeden dritten Tag einen Einsatz bei einem Unfall auf der Autobahn. Oft sind Lkw daran beteiligt.“ Das sagte Feuerwehrchef Jörg Lampe bei der Vorstellung des Jahresberichts 2012. Die sogenannten technischen Hilfeleistungen, zu denen Einsätze dieser Art gehören, stiegen um 243 auf 1852 Fälle an. Für die Feuerwehr wird die Arbeit erschwert, weil die sogenannte passive Sicherheit der Fahrzeuge ständig größer wird.
Viele Pkw haben keine B-Säule mehr, die den Fahrzeugboden mit dem Dach verbindet. Ein Auto fällt dann in sich zusammen, wenn die Türen herausgeschnitten werden müssen. Die Rettung von Unfallopfern wird dadurch erschwert. Schwierigkeiten können die Airbags machen. „Früher gab es in jedem Fahrzeug einen, heute sind es bis zu zehn. Wir müssen sehr geschult vorgehen, damit uns die Airbags nicht um die Ohren fliegen“, sagt Sprecher Frank Nießen.
Ende des Jahres bekommt die Feuerwehr einen neuen „Rüstwagen“. Der rund 300 000 Euro teure und 18 Tonnen schwere Lkw hat Spezialgeräte und einen Kran an Bord, um bei Unfällen Verletzten noch schneller helfen zu können. Erleichtert werden Hilfeleistungen auch durch landesweite Konzepte wie den Patiententransportzug, der aus elf Fahrzeugen besteht. Sie werden von den Leitstellen auf ein Stichwort von den Helfern vor Ort losgeschickt. Dadurch können Einsätze schneller abgewickelt werden. Das bewährte sich bei einer Bombenentschärfung in Viersen.
Im vergangenen Jahr wurden die Feuerwehrmänner zu 40 211 Einsätzen gerufen. Das sind rund 110 pro Tag. Alle 13 Minuten einer. Lampe nennt das eine „gewaltige Zahl“. Den größten Anteil hatten Notfälle (27 728) und Krankentransporte (9134).
Ein „spektakulärer Einsatz“ war die Massenschlägerei der Rockerbanden Bandidos und Hell’s Angels Anfang 2012. Außergewöhnlich war außerdem eine Amtshilfe. Im Juli baute die Feuerwehr in der Nähe des Wickrather Bahnübergangs einen Brückensteg, über den rund 50 Passagiere eines defekten Zugs in einen anderen Zug umsteigen konnten.