Angeklagte legen vor Gericht Geständnisse ab

Die drei Männer können sich nicht mehr an alle Fälle der Einbruchsserie erinnern, die ihnen vorgeworfen werden.

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Mönchengladbach. Am Montag, am dritten Prozesstag vor der Ersten Strafkammer am Mönchengladbacher Landgericht, entschlossen sich die drei 27, 23 und 24 Jahre alten Männer auf der Anklagebank, ein Geständnis abzulegen. Das ließen die Männer, die aus dem Heinsberger Raum stammen, durch ihre Verteidiger vortragen. Der Staatsanwalt wirft dem Trio bandenmäßigen Wohnungseinbruchsdiebstahl in neun Fällen vor.

Doch die Angeklagten konnten sich nicht mehr an alle Fälle und Details erinnern. Dagegen schilderten die Opfer der dreisten Einbrüche im Gerichtssaal, wie sie damals die offene Terrassentür und die durchwühlten Räume in ihren Häusern vorfanden.

Gestern berichtete ein Kriminalbeamter von den Ergebnissen der polizeilichen Ermittlungen. Der Beamte bezeichnete die Taten im August 2012 als „Einbruchsserie“. Die Einbrecher seien damals im Raum Niederkrüchten, Schwalmtal und Mönchengladbach oft vormittags in freistehende Einfamilienhäuser eingedrungen.

„Die Täter schnitten kreisrunde Löcher in Fenster oder Terrassentüren, um so die Tür- oder Fenstergriffe erreichen zu können“, so der Einbruchssachbearbeiter im Gerichtssaal. Östlich von Düsseldorf sei eine ähnliche „Arbeitsmethode“ beobachtet worden, ergänzte der Zeuge. Die Einbrecher hätten nicht davor zurückgeschreckt, in der Nachbarschaft das nächste Haus heimzusuchen.

Das Trio erbeutete vor allem Schmuck, Notebooks, Digitalkameras und Bargeld. Der 23-jährige Heinsberger, der sich als einziger noch nicht in Haft befindet, gab gestern auch zu, bei den Einbrüchen die Fahrerrolle übernommen zu haben. Dazu habe er ein schwarzes Fahrzeug benutzt, das seinem Vater gehörte. Die beiden Mitangeklagten verbüßen bereits mehrjährige Haftstrafen — wegen Raubes.

An ein schwarzes Auto erinnerten sich auch zwei Frauen aus Niederkrüchten-Brempt. Vor zwei Jahren waren sie von dem Autofahrer angesprochen und nach der Sparkasse gefragt worden. Eine Nachbarin hatte den Frauen in einem Haus die offene Terrassentür gezeigt und von einem Einbruch gesprochen. Die Frauen riefen die Polizei. Der Prozess wird mit einem Gutachten fortgesetzt.