Arbeiten für Flüchtlingshäuser im Nordpark haben begonnen

Eine zweite, ähnliche Wohncontainer-Anlage soll auf der Krall’schen Wiese errichtet werden.

Gestern früh gingen die vorbereitenden Arbeiten auf dem Parkplatz 8 im Nordpark los. Auf dieser bisher wenig genutzten, 8000 Quadratmeter großen Schotterfläche zwischen Hockey-Stadion und Lilienthalstraße werden schon ab Ende der Woche Wohncontainer aufgestellt, die 400 Flüchtlingen eine vorübergehende Heimstatt bieten werden. Diese entstehen in Sichtweite zum ehemaligen TiN (Theater im Nordpark), in dem derzeit 261 Flüchtlinge untergebracht sind, wovon 145 vom Land zugewiesen wurden.

„Bei den Containern handelt es sich um zwei modern ausgestattete Modulbauten, mit deren Errichtung unmittelbar nach Abschluss der Tiefbauarbeiten begonnen werden soll“, teilte Stadtsprecher Wolfgang Speen gestern mit. „Die Fertigstellung ist auf Anfang November terminiert.“ Die Leichtbaukörper stammen aus den Niederlanden. Sie enthalten Zimmer für jeweils vier bis acht Flüchtlinge. Zusätzlich lässt die Stadt auf dem Areal eine 600 Quadratmeter große Halle als Aufenthaltsraum errichten. Die neuen Wohncontainer und auch das TiN hat die Stadt der Bezirksregierung als Notunterkunft für Flüchtlinge des Landes angeboten.

Inzwischen hat sich auch die Frage geklärt, an welcher Stelle der zweite Standort für eine ähnliche Wohncontainer-Anlage für 400 Asylsuchende sein wird. Dafür ist die Krall’sche Wiese am Volksgarten vorgesehen. „Hier entsteht bis Ende November eine baugleiche Anlage“, sagt Wolfgang Speen.

Die Containerbauten im Nordpark und am Volksgarten kosten einschließlich Erschließung und Einrichtung rund sieben Millionen Euro. „Vor dem Hintergrund der dramatisch gestiegenen Flüchtlingszahlen, die dazu geführt haben, dass die Stadt an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen ist, sieht sich die Stadt gezwungen, bei der Unterbringung von Flüchtlingen mit dieser großen Lösung nun neue Wege zu gehen, und erhofft sich davon für die Wintermonate eine deutliche Verbesserung der schwierigen Situation.“

Inzwischen haben auch die vorbereitenden Arbeiten auf dem Gelände des früheren JHQ begonnen. Noch 2015 sollen die ersten Plätze in der Erstaufnahme-Einrichtung belegt werden. Wer die Hardter Straße zwischen Rheindahlen und Hardt befährt, sieht, dass hier etwas geschieht. Entlang der Queens Avenue, der Hauptzufahrt ins JHQ, werden Versorgungsleitungen gelegt. Die Erstaufnahme-Einrichtung soll 400 Menschen aufnehmen. Die Kapazitäten insgesamt im JHQ werden deutlich höher liegen.

Die Große Koalition aus CDU und SPD setzt sich intensiv für die Realisierung des Themenparks Seasons ein, den die Investoren für 1,4 Mrd. Euro in das Gelände bauen wollen. Die Koalitionspartner sind davon überzeugt, dass das Projekt ein großer Gewinn für die Stadt und die gesamte Region sein könnte. Zu Kollisionen würde es nicht kommen. „Notfalls müsste der Seasons-Investor eine alternative Fläche für die Flüchtlinge finden“, sagte gestern der SPD-Fraktionsgeschäftsführer Thomas.