Arbeitsmarkt: Rekord bei Azubi-Stellen

Um elf Prozent ist die Zahl der neu eingetragenen Lehrstellen in Industrie und Handel am Niederrhein, um 20 Prozent beim Handwerk in Mönchengladbach gestiegen.

<strong>Mönchengladbach. Eine Ausbildung in der Backstube, eine Lehrstelle im Friseur-Salon, der Start in den Beruf gleich nach der Schule - all das ist in den vergangenen Jahren selten so einfach gewesen wie 2007. So sieht die Bilanz der Beteiligten am "Ausbildungspakt" aus. Industrie- und Handelskammer (IHK), die Kreishandwerkerschaft und die Agentur für Arbeit vermelden Rekordzahlen bei den neu eingetragenen Lehrverträgen - insgesamt wurden 1616 unterzeichnet.

Um elf Prozent ist die Zahl der Azubi-Stellen bei Industrie und Handel am Mittleren Niederrhein gestiegen. "Die Wirtschaft hat ihre Zusagen für den Ausbildungspakt gehalten", sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Dieter Porschen. Im Mönchengladbacher Handwerk war ein Plus von 20 Prozent zu vermelden. "Wir sind zuversichtlich, dass der positive Trend in den kommenden Jahren anhält", so Kreishandwerkerschafts-Geschäftsführer Stefan Bresser, der vor allem mehr Stellen bei Friseuren, Malern/Lackierern und Bauten-/Objektbeschichtern sieht.

"Der Hauptgrund für die Entwicklung liegt in der Konjunktur, die sich gut darstellt", resümierte IHK-Sprecher Joachim Ludewig. Sowohl in Industrie und Handel als auch im Handwerk habe man erkannt, dass man sich angesichts des Fachkräftemangels "seinen Nachwuchs heranziehen muss".

Dem deutlichen Zuwachs an Lehrstellen steht eine leicht gestiegene Zahl von Bewerbern gegenüber. "Auch die Demographie, dass immer weniger junge Leute auf den Arbeitsmarkt kommen, ist einer der Gründe für eine Entspannung", erklärt Ludewig.

Weiterhin problematisch seien fehlende Grundlagen in den Fächern Deutsch und vor allem Mathematik. Bei IHK und Handwerkerschaft versucht man mit Nachschulungen des Problems Herr zu werden. "Es gibt sogar Betriebe, die pensionierte Lehrer für Zusatzunterricht im Rechnen, Schreiben, Lesen anstellen", berichtet Ludewig.