Bei Brand alles verloren: Spendenwelle für elfköpfige Familie
Eine elfköpfige Familie aus Venn hat alles verloren. Sie ist auf Hilfe angewiesen.
Mönchengladbach. Eine elfköpfige Familie aus Venn, deren Heim am Henneberg am Ostersonntag gebrannt hat, steht vor dem Nichts. Ihre Habseligkeiten sind entweder den Flammen oder dem Löschwasser zum Opfer gefallen.
„Es ist gar nichts mehr da“, berichtet Doortje Kramer, die die Familie vorübergehend bei sich aufgenommen hat. 80 Quadratmeter teilt die alleinerziehende Mutter von drei Kindern jetzt mit der elfköpfigen Großfamilie. „Das ist natürlich sehr eng“, meint sie.
Als beste Freundin sei es trotzdem selbstverständlich gewesen, die Drei-Zimmer-Wohnung zu teilen. „Vor vier Jahren war ich selber in der Situation, dass ich Hilfe von der Familie brauchte. Da ist es doch die normalste Sache, dass man das zurückgibt.“
Auch der Vater und ein Sohn der Familie, die mit einer Rauchvergiftung im Krankenhaus behandelt wurden, sind inzwischen bei Doortje Kramer. „Sie sind alle wieder zu Hause — bei mir zu Hause. Aber die ganze Familie steht noch unter Schock“, meint Kramer.
Zeit, sich davon zu erholen, bleibt nicht. „Bis sie ein Haus finden, bleiben sie bei mir“, sagt Kramer — doch eine Lösung auf Dauer ist das nicht. Das liegt auch daran, dass die ohnehin schon kleine Wohnung durch Sachspenden immer voller wird. „Kinderklamotten haben wir inzwischen im Überfluss“, erzählt Kramer. Deshalb sucht sie gemeinsam mit den Eltern und ihren drei- bis achtzehnjährigen Kindern nach einer Garage, in der die Sachen untergebracht werden können.
Auch für finanzielle Spenden ist die Familie dankbar. Bei der Bäckerei Riethmacher an der Venner Straße steht dafür ein Sparschwein. Dringender ist allerdings das Wohnproblem. „Wir brauchen für die Familie dringend ein Haus“, sagt Kramer.
Dabei wollen die Stadt Mönchengladbach und die Gemeinnützige Wohnungs- und Siedlungsbaugesellschaft (GWSG) die Familie unterstützen. Sie haben ihr ein Haus zur Miete angeboten.
„Die Familie kann ein Haus mit fünf Zimmern mieten, wenn sie möchte“, betont Walter Schröders vom Presseamt der Stadt. Sie müsse sich jetzt bei der GWSG vorstellen. In ihr altes Heim kann die Familie nämlich nicht zurück. „Zumindest vorläufig nicht“, sagt Schröders.
Das Haus ist nach dem Dachstuhlbrand einsturzgefährdet, das betrifft auch die Haushälfte der Nachbarn. Zu ihnen hat die Stadt allerdings keinen Kontakt. „Das sind die Eigentümer des Hauses. Soweit wir wissen, sind sie bei Verwandten untergekommen.“
Die Stadt unterstützt die Familie auch weiterhin, wie Schröders erklärt: „In einem zweiten Schritt sprechen wir mit dem Jobcenter.“ So soll geregelt werden, wie die Familie an neue Möbel kommen kann.
Die Brandursache ist bislang noch unklar, die Polizei ermittelt.