Die Künstlergemeinschaft Spektrum 88 feiert Geburtstag
Der Verein Spektrum 88 wird 25 Jahre. Der Vorsitzende Gerd Paulußen legt Wert auf Austausch.
Mönchengladbach. „Das hat uns damals gefehlt“, erinnert sich Gert Paulußen zurück an das Jahr 1988. Der Glaskünstler war als Mitglied dabei, als sich vor 25 Jahren der Kunstverein Spektrum 88 gründete. Er war der erste und damit der älteste Kunstverein in Mönchengladbach: „Ich habe mich sofort von der Idee angesprochen gefühlt“, erklärt Paulußen.
Mit ihm trafen sich 50 Kunstschaffende in dem Gründungslokal an der Friedrichstraße, nachdem der Düsseldorfer Wilhelm Abels die Idee nach Gladbach gebracht hatte. „Er legte damals in mehreren Städten den Grundstein für Künstlergemeinschaften“, sagt Paulußen, der früh Verantwortung für das Gelingen in seiner Heimatstadt übernahm. Zunächst als stellvertretender, seit zehn Jahren als erster Vorsitzender: „Mein Herzblut hängt an unserem Verein“, so der Rheindahlener.
Ein wichtiges Ziel von spektrum88 ist der Austausch zwischen den Künstlern. Zwar arbeiteten alle eigenständig: „Im Leben ist es jedoch auch für Einzelkämpfer wichtig, sich an Gleichgesinnte anlehnen zu können“, findet der Vorsitzende.
Zu den Gemeinsamkeiten gehören Exkursionen, Museumsbesuche und monatlichen Treffen, auf denen die eigene Kunst vorgestellt und intensiv diskutiert werden kann: „Eine große Inspiration für das eigene Werk“, sagt der Glaskunstschaffende. Eine künstlerische Herausforderung seien auch die Gemeinschaftsausstellungen.
Unvergesslich die große Breitenwirkung der Ausstellung „Kunst für Natur - Garzweiler II?“. Sie berührte im Jahr 1991 ein Thema, das viele Gemeinden rund um Mönchengladbach betraf und wurde mehrmals überregional nachgefragt: „Das war spektakulär, weil wir damit ursprünglich nicht gerechnet hatten“, sagt Paulußen.
Es folgten eine Vielzahl weiterer Projekte. Ab 2011 stand das Exponat „Quadraturen“, eine Gemeinschaftsarbeit mit 14 Werken der einzelnen Künstler, an verschiedenen Orten in Gladbach.
Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums plant der Kunstverein vom 3. bis 6. Oktober eine Gemeinschaftsausstellung im Nassauer Stall von Schloss Wickrath: „Wir werden wieder mit der sogenannten ‘Petersburger Legung’ arbeiten, bei der die Kunst auf den Boden gelegt wird“, erklärt Paulußen. 19 Künstler sind aktuell Mitglieder des Kunstvereins. Sie vertreten unterschiedliche Richtungen der bildenden Kunst, von Aquarell- und Ölmalerei über Plastiken und Bildhauerei bis zu Speckstein-Skulpturen und Glaskunst. Neumitglieder müssten einen gewissen künstlerischen Anspruch erfüllen: „Die Messlatte hängen wir mittlerweile sehr hoch“, sagt der Vorsitzende.