Bellos letzter Weg ist frei

An der Preyerstraße entsteht der erste Friedhof der Tiere. Drei Interessenten wollen ihn betreiben: Am Donnerstag fällt Entscheidung über die Pachtvergabe.

Mönchengladbach. Sie hat lange für ihn gekämpft. Renate Zimmermanns, CDU-Bürgermeisterin, war die Erleichterung im Hauptausschuss anzumerken. Der nämlich hatte soeben Ja gesagt zum Friedhof der Tiere auf einer etwa 3.000 Quadratmeter großen Fläche an der Preyerstraße in Pongs. Quasi gegenüber den vielen Ruhestätten für Menschen.

Am Donnerstag will der Aufsichtsrat der Stadtentwicklungsgesellschaft EWMG mit einem Bewerber einen längerfristigen Pachtvertrag abschließen. Davon gibt es laut Stadtkämmerer Bernd Kuckels (FDP) drei, einer soll bereits Erfahrungen mit der Bestattung von Hunden, Katzen, Meerschweinchen usw. gesammelt haben. Er betreibt nämlich schon einen Tierfriedhof in einer Nachbarstadt.

Über ein Jahr hatten Zimmermann & Co., unterstützt von einer couragierten Hundelobby, für die Fläche geworben. „Ich freue mich sehr, dass die Anlage jetzt kommt“, sagt die ehemalige Odenkirchener Bezirksvorsteherin.

Bislang müssen Tierfreunde, die ihren „Schatz“ betrauern, den Kadaver in einer anderen Stadt beerdigen. Oder sie lassen ihn einäschern. In Internet-Foren („Was kostet es, wenn ich meinen Hund begrabe?“) ist zu lesen, dass für Sarg und Grabstein locker 500 Euro zu zahlen sind.

Aber es geht auch preiswerter. Laut Oberbürgermeister Norbert Bude (SPD) müssten die toten Tiere in eine Decke eingehüllt werden. So verwesten sie schneller. Außerdem garantiere diese Hülle einen Grundwasserschutz. Die „Verweildauer“ auf dem neuen Friedhof soll maximal fünf Jahre betragen.

Wie hoch die Gebühren pro Grab sein werden, steht noch nicht fest. Auch das dürfte Gegenstand des Pachtvertrages zwischen EWMG/Stadt und dem Betreiber sein.

Anno Jansen-Winkeln (FDP) erklärte, die Anlage für tote Tiere gefährde nicht den möglichen Ausbau des Mittleren Ringes. Sie liege weit genug von der Trasse entfernt. Und Stadtdezernent Michael Schmitz (CDU) beruhigte die Linke Nicola Schiemann. Gebe der Betreiber auf, werde der Komplex „ordnungsgemäß zurückgebaut“.