Beratungsstelle für Migranten: In Gladbach ankommen
Im Rathaus Rheydt gibt es jetzt eine Beratungsstelle für Migranten, die bei Problemen in der neuen Heimat hilft.
Mönchengladbach. Oberbürgermeister Norbert Bude klimpert mit vier Schlüsselbunden: sie sind für die vier Kooperationspartner der Stadt gedacht, die in Zukunft in Räumen im Rathaus Rheydt eine Migrationsberatung anbieten werden.
Montags, mittwochs und freitags werden Beraterinnen von der Arbeiterwohlfahrt, dem Deutschen Roten Kreuz, dem Diakonischen Werk und dem SKM Rheydt in unmittelbarer Nähe zur Abteilung Ausländerwesen der Stadt jugendlichen und erwachsenen Zuwanderern Unterstützung leisten können.
„Die räumliche Nähe war schon lange ein Wunsch des Integrationsrats“, sagt dessen Vorsitzende Gülistan Yüksel. Mehr als 900 Migranten kommen jedes Jahr neu nach Mönchengladbach, viele aus der Türkei, aber auch zunehmend mehr als EU-Ländern wie Polen und Griechenland. Insgesamt leben 55 000 Menschen mit Migrationshintergrund in der Stadt, 28 000 davon haben einen ausländischen Pass.
Für all diese wurde das Beratungsangebot im Rathaus Rheydt geschaffen. Die Beraterinnen vermitteln Deutschkurse, helfen bei der Anerkennung ausländischer Schulabschlüsse, bei der Klärung des Aufenthaltsstatus oder beim Ausfüllen von Formularen.
Kristin Bruks vom Diakonischen Werk kümmert sich speziell um jugendliche Zuwanderer — dazu gehören junge Migranten, die ganz allein nach Deutschland kommen, solche, die mit Familie kommen, und schließlich solche, die hier aufgewachsen sind.
„Wir wollen garantieren, dass das, was die jungen Menschen an Fähigkeiten und Kenntnissen mitbringen, nicht verloren geht“, sagt die Beraterin, die ihren Klienten oft über einen langen Zeitraum zur Seite steht.
Diejenigen, die das Beratungsangebot von Anfang an annehmen würden, gingen dabei den geradesten Weg in die deutsche Gesellschaft. Denn die Beraterin hilft kompetent, sich im Dschungel von Verordnungen, Gesetzen, Angeboten und Forderungen zurechtzufinden.
„Häufig kommen junge Menschen mit Abitur nach Deutschland, das hier aber nur als Realschulabschluss anerkannt wird“, benennt Kristin Bruks ein Problem.
Die Beraterin hilft dann, ergänzende Kurse zu finden oder Seiteneinstiege zu ermöglichen. Wichtig ist ihr dabei, dass die Beratung kultursensibel und individuell erfolgt. „Wir müssen uns Zeit nehmen und auch das Familienumfeld berücksichtigen“, sagt sie.