Mönchengladbach. Die Nachricht dürfte Naturfreunde, Spaziergänger und Radfahrer freuen: Gladbachs Wald befindet sich in einem guten Zustand. Diese "frohe Botschaft" verkündet Oberforstrat Christoph Zebunke vom Regionalforstamt Niederrhein. Er präsentierte den "Forstwirtschaftsbericht 2008".
Der Gesamtbestand an Waldflächen in Mönchengladbach erstreckt sich über rund 914 Hektar, darunter befinden sich Gebiete wie der Stadtwald in Rheydt, der Wickrather und der Hardter Wald, der Buchholzer Wald und der Nordwald.
"Hier finden wir aufgrund der hervorragenden Böden wertvolle Bestände vor", sagt Christoph Zebunke. Edellaubhölzer wie Eschen, Eichen und Ahorn finden in Gladbach nach Aussage des Waldexperten "optimalen Nährboden zum Wachsen. Dies ist am Niederrhein durchaus eine Rarität", weiß Zebunke.
Nicht nur das: Die Waldfläche in Gladbach werde jeden Tag größer. Aus dem Forstwirtschaftsplan geht hervor, dass der tägliche Holzzuwachs im Mönchengladbacher Wald bei 9,5 Kubikmetern liegt. Im vergangenenen Pflegezeitraum von zehn Jahren wurden rund 40 Hektar Wald aufgeforstet. Pro Hektar wurden rund 5000 neue Bäume gesetzt, sagt der "Grüne".
Doch es gibt auch eine schlechte Nachricht: Die Zahl der wilden Müllablagerungen in den Wäldern im Stadtgebiet hat deutlich zugenommen. "Offensichtlich fehlt es vielen, die den Wald zur Entsorgung ihres Mülls missbrauchen, deutlich an Umweltbewusstsein", sagt er.
Immerhin 126 Tonnen Müll mussten im vergangenen Jahr aus den Waldgebieten entsorgt werden. Dies sind 17 Tonnen mehr als im Vorjahr. Die Kosten trägt der Gebührenzahler.
Positiv ist dagegen, dass der Eichenprozessions-Spinner, der als Schädling bundesweit Waldbestände gefährdete, auf dem Rückmarsch sei. Der Bestand wurde deutlich eingedämmt.
Neben der Pflanzung neuer Bäume müssten zur Pflege und Durchforstung der Wälder immer wieder Bäume gefällt werden. Die daraus erzielte Ernte lag 2008 bei 1440 Kubikmeter Holzeinschlag, für dieses Jahr sind 1600 Kubikmeter eingeplant.
Zu den besonderen Pflegemaßnahmen zählt auch die Durchforstung der Landwehren, die ökologisch wichtige Bestandteile der Landschaft sind. Nachdem die Ohler Landwehr durch gezielte Eingriffe durchforstet wurde, steht im Herbst die Hehner Landwehr im Bereich zwischen Hardt und Hehn an.
Wie im Bereich Ohler müssen auch dort "Gefahrenbäume" und "Bäume ohne Lebenschance" entfernt werden. "Zur Durchforstung sind gezielte Eingriffe notwendig, um den Lebensraum gesunder Bäume zu erhalten und Sträuchern und Bodendeckern neuen Nährboden zu bieten", sagt Zebunke.