Gottesdienst Trauer und Trost auf der Wuppertaler Trasse

Wuppertal · Der Tod von Papst Franziskus war auch Thema bei dem Gottesdienst.

Ostergottesdienst am Steingarten von Martins Michels an der Nordbahntrasse in der Nähe des Bahnhof Loh.

Foto: Andreas Fischer

Der katholische Trassengottesdienst um 12 Uhr am Ostermontag ist traditionell den Jüngern von Emmaus gewidmet, derer in einigen Gemeinden auch durch „Emmaus-Gänge“ gedacht wird. Doch zum Beginn seiner Ausführungen erinnerte Pastoralreferent Werner Kleine an den wenige Stunden vorher verstorbenen Heiligen Vater, der, nur einen Tag nachdem er in Rom den Segen „Urbi et orbi“ gesprochen hatte, am Ostermontag seinem schweren Leiden im Alter von gesegneten 88 Jahren erlegen war.

„Papst Franziskus hat eine große Lücke hinterlassen“

In die Betroffenheit der Gläubigen mischte sich jedoch die tröstliche Erkenntnis, dass sich Papst Franziskus den Traum, der Welt den göttlichen Segen zu spenden, erfüllt und sich gerade zum Fest der Auferstehung von dieser Welt verabschiedet habe. „Er ist nun an einem besseren Ort“, sagte Werner Kleine, betonte aber, dass der selige Pontifex hier auf Erden eine große, nur schwerlich zu füllende Lücke hinterlassen habe. Passend dazu auch der erste Choral, der im Steingarten von Martin Michels unweit des Trassenbahnhofs Loh auf beiden Seiten der Nordbahntrasse von der kleinen Gemeinde angestimmt wurde: „Christ erstanden, von der Marter all“, dem später auch die gesungene frohe Botschaft „Christ ist erstanden, er hat den Tod bezwungen“ ebenso folgte wie der fröhliche Kanon „Gloria in excelsis Deo“. In seiner auch online übertragenen Predigt schilderte der Geistliche nach der Erinnerung an die wechselvolle Passionswoche vom „Hosianna“ beim Einzug in Jerusalem bis zum „Kreuziget ihn“ noch einmal, dass einige Jünger am Ostermontag auf dem rund drei Kilometer langen Weg von Jerusalem nach Emmaus von einem unbekannten Mann begleitet wurden, in dem sie aber erst später beim Brotbrechen den nach der Kreuzigung zu Grabe getragenen Jesus wiedererkannt hätten. „Damit sind sie, ebenso wie die Frauen am geöffneten Grabmal, wie auch bei vielen anderen Begegnungen mit Jesus, zu Zeugen der Auferstehung geworden.“ so Kleine, der davon berichtete, dass es auch damals eine große Menge von Zeitgenossen gegeben habe, die diese Auferstehung ungläubig als „fake news“, also Falschmeldung, abgetan hätten.

Und auch darin, dass den Jüngern beim Brotbrechen ein Licht aufging, sei eine tiefe Symbolik zu sehen, denn Christen erkenne man wie damals beim Brotbrechen an ihren Taten. Werner Kleine leitete dabei auch zur Politik über und erinnerte an die vielen Versprechen, denen die Verantwortlichen der Politik, vor allem die mit christlichem Vorzeichen, auch Taten folgen lassen sollten.

Mit dem gemeinsam gebeteten Vaterunser war die kleine Andacht aber noch nicht zu Ende. Weil an dem Steingarten mit den vielen im Frühling erblühenden Pflanzen und den liebevoll angesammelten Kuriositäten die mächtige Steinmauer auch an das Felsengrab Jesu erinnerte, und die Feier des Lebens über den Tod hinaus im Mittelpunkt steht, erfuhr auch die felsige Mauer den Segen durch Werner Kleine. Wobei auch die Gläubigen, die Wanderer und Spaziergänger auf der Nordbahntrasse, beziehungsweise deren ausgewählte Gegenstände auf Wunsch mit Weihwasser besprengt und gesegnet wurden. Der kleine Gottesdienst an dem ungewöhnlichen Ort endete nach gut einer halben Stunde