Bürger-Beschwerden über Haltestelle am Minto
Jutta Noack hat genug von der Bushaltestelle an der Steinmetzstraße. „Ich steige dort nicht aus und auch nicht ein in den Bus“, sagt die Gladbacherin, die an der Volkshochschule lehrt und sich in der Stadt eigentlich nur mit Linienbussen fortbewegt.
Doch seitdem der Busverkehr auf der Hindenburgstraße nur noch einspurig bergauf und bergab über die Steinmetzstraße fährt, geht sie in der City nur noch zu Fuß. Der Grund: „Wenn ich die Bushaltestelle an der Steinmetzstraße erreichen möchte, muss ich entweder treppauf und treppab durch das Minto laufen oder drumherum. Und dann erreiche ich eine Bushaltestelle, die nicht überdacht ist, wo man sich nicht hinsetzen kann und es keine Fahrinformationen gibt“, sagt Jutta Noack. Für Senioren beispielsweise, die nicht mehr so gut zu Fuß wären, sei dies ein großes Problem.
Die Bushaltestelle an der Rückseite des Minto bietet nur das absolut spärlichste Minimum, was ein Haltepunkt braucht: nämlich ein Schild. Mehr nicht. Dabei ist sie eine der meistgenutzten in der Stadt. Neun Buslinien halten dort, das macht etwa 400 Busse täglich aus. Die NEW selbst ist damit eigentlich auch nicht glücklich. Sie würde die Busse am liebsten weiter über die Hindenburgstraße fahren lassen. Die Ausweichroute kostet den Unternehmensangaben zufolge rund 300 000 Euro mehr im Jahr.
Dabei ist noch nicht einmal klar, ob es dabei bleibt. Der Rat hatte im vergangenen Jahr eine einjährige Testphase beschlossen und wollte Gutachten und Befragungen von Fahrgästen und Passanten auswerten, um dann endgültig zu entscheiden. Eine Entscheidung gibt es noch nicht, das Jahr ist rum, aber die Testphase läuft weiter. „Wir warten auf die politische Entscheidung“, sagt NEW-Vorstand Armin Marx. „Wenn aus dem Provisorium eine feste Einrichtung werden soll, dann werden wir auch in die Haltestellen investieren.“ Wetterschutz, elektronische Anzeigen, eventuelle Sprachbedienung für Sehbehinderte wie an anderen Haltestellen seien dann die Folge. „Ich kann den Ärger der Fahrgäste gut verstehen, aber so lange nicht klar ist, wo die Busse fahren sollen, wäre es unsinnig, dort zu investieren.“