Caritas weiter mit Finanzsorgen

Der Verband schaut trotzdem positiv auf das Vorjahr.

Mönchengladbach. Im Jahr 2011 hat sich für den Caritas-Verband Mönchengladbach-Rheydt manches geändert: mit Frank Polixa als Geschäftsführer und Christof Wellens als Vorsitzendem erhielt die Caritas eine neue Führungsspitze. Nicht geändert allerdings hat sich die wirtschaftliche Lage: 2011 wurden zum dritten Mal nach einander rote Zahlen geschrieben. 536 000 Euro fehlten für einen ausgeglichenen Haushalt.

„Die Finanzen machen mir Sorgen“, gibt Frank Polixa zu. „Wir müssen bei den Kassen höhere Vergütungen durchsetzen, das wird nicht einfach.“ Bisher haben die Kranken- und Pflegekassen die Lohnsteigerungen der vergangenen Jahre nicht durch höhere Leistungen ausgeglichen. Insbesondere der ambulante Pflegedienst arbeitet defizitär — nicht nur bei der Caritas in Gladbach.

„Einige Wohlfahrtsverbände sind bereits aus der ambulanten Pflege ausgestiegen“, erklärt Polixa. „Der ja auch politisch gewollte Grundsatz ’Ambulant vor Stationär’ gerät in Gefahr, wenn sich die wirtschaftliche Situation der Pflegedienste nicht verbessert.“

Doch trotz der angespannten finanziellen Lage blickt die Caritas durchaus positiv auf das Jahr 2011. Mit rund 640 hauptamtlichen und 300 ehrenamtlichen Mitarbeitern sowie fast 900 Mitgliedern gehört der Verband zu den großen Sozialeinrichtungen in Mönchengladbach.

Die Auslastung der vier Pflegewohnheime der Caritas in Holt, Neuwerk, Rheydt und Giesenkirchen stieg von 95,6 auf 97,3 Prozent. In den drei Einrichtungen, die die Caritas für Kinder mit Behinderung betreibt — der Frühförderung, dem Kindergarten am Kuhbaum und der Paul-Moor-Schule — kümmert man sich verstärkt um das Thema Inklusion. „Wir wollen uns noch mehr öffnen, Menschen einladen und gemeinsame Veranstaltungen durchführen“, erklärt Polixa. Für den Herbst ist zum Beispiel ein Caritas-Familienlauf im Hardter Wald geplant, verbunden mit dem Herbstmarkt der Paul-Moor-Schule.

Sechs speziell ausgebildete Mitarbeiter kümmern sich um die pflegerische Versorgung, zwanzig ehrenamtliche Palliativhelfer stehen für Besuche, Spaziergänge oder Gespräche zur Verfügung. Der Bedarf ist groß.

Nach den Sommerferien startet der nächste Kurs, mit dem Ehrenamtler auf den Einsatz als Palliativhelfer vorbereitet werden.