Reha-Verein Mönchengladbach: So selbstständig wie möglich

Neues Wohnprojekt für psychisch Kranke eröffnet.

Mönchengladbach. „Ambulantes Betreutes Wohnen plus“ möchte der Reha-Verein Mönchengladbach (Verein für die Rehabilitation psychisch Kranker) den Bürgern bieten und hat eine neues Projekt ins Leben gerufen. „Ich bin so froh, dass ich hier bin“, sagt Anneliese Lauffs. „Ich wollte nicht mein ganzes Leben im Wohnheim bleiben.“ Sie wolle lieber selbstständiger leben, aber nicht ganz allein, meint die 61-Jährige. Sie wohnt in einer Wohngemeinschaft an der Dahlener Straße.

Der Reha-Verein hat mit Hilfe der Stadt und des Landschaftsverbandes Rheinland ein neues Wohnangebot geschaffen, das so viel Hilfe wie nötig und so viel Selbstständigkeit wie möglich bietet. „Ambulantes Betreutes Wohnen plus“ nennt sich das Ganze und siedelt sich an zwischen dem Heimaufenthalt und der ambulanten Betreuung, die nur einige Stunden wöchentlich stattfindet. In diesem Projekt leben elf Menschen mit psychischer Behinderung in einer Wohngemeinschaft oder in eigenen Apartments. Morgens und abends sind Fachkräfte vor Ort, die helfen und unterstützen.

Ein Hintergrunddienst gibt nachts die notwendige Sicherheit. So sollen die Krisen vermieden werden, die bei weniger kontinuierlicher Unterstützung häufig zu Rückfällen in die Krankheit führen. Die neu ausgebauten Wohnungen und Zimmer befinden sich auf dem Gelände der alten Konservenfabrik Linkenheil. Sie wurden von der städtischen Kreisbau für 250 000 Euro saniert und umgestaltet.

In der Wohngemeinschaft, in der Anneliese Lauffs sich wohlfühlt, leben insgesamt sechs Mieter. Ihre Zimmer haben sie sich individuell eingerichtet. Sie teilen sich die Küche und einen Aufenthaltsraum, kochen abwechselnd und kaufen ein. Die Bewohner können aber auch das Angebot des sozialpsychiatrischen Zentrums des Reha-Vereins nutzen, das sich auf dem gleichen Gelände befindet und dort zu Mittag essen oder an Gruppenangeboten teilnehmen.

„Mönchengladbach hat eine gute ambulante Tradition“, betont Dieter Schax vom Vorstand des Reha-Vereins. Dadurch könnten Entwicklungspotenziale bei psychisch Kranken genutzt werden, die früher nicht gesehen wurden. „Die Erfahrung zeigt, dass auch in der Krankheit noch Bewegung möglich ist“, sagt er. Die Nachfrage ist groß: Für die elf Plätze gab es mehr als 25 Bewerbungen. Rie