CDU-Politiker per E-Mail von „Adolf Hitler“ bedroht
Dieter Breymann erhielt eine anonyme Hassmail mit wüsten Beschimpfungen. Der Staatsschutz ist eingeschaltet.
Der kulturpolitische Sprecher der CDU, Dieter Breymann, ist bekannt dafür, dass er klar Position bezieht. Dies gerne auch öffentlich und in den sozialen Netzwerken. Womöglich ist das der Grund, weshalb ihn jetzt eine üble Hassmail erreichte. „Du verfassungsfeindlicher Vorstadt-Kommunist bekommst schon noch die passende Strafe für Deine widerliche Hetze...“, heißt es da unter anderem. Der Absender: „Adolf Hitler“. So unterschreibt der Unbekannte auch.
Dieter Breymann hat Strafanzeige gestellt und den Inhalt der Mail öffentlich gemacht, schließlich solle bekanntwerden, welch ekliger Inhalt anonym verschickt wird. Ein wörtliches Zitat aus der Mail: „Kopfschüsse für jeden Fascho-CDUler! So müsste man euch allesamt AUSRADIEREN. Ich komme wieder. Und dann geht’s für euch Kommunisten und Russen-Huren ab per Viehwaggon zum Wochenendausflug inkl. Aufenthalt in der Spaß-Dusche!“
Der CDU-Politiker bleibt trotz des üblen Inhalts gelassen. „Ich bin da hartgesotten“, sagt er. Und: „Wenn wir Angst vor solchen Leuten haben, können wir das Land zumachen.“ Seine Frau mache sich allerdings Sorgen: „Sie hat gesagt, ich soll mich zurückhalten, sonst würden die mich noch irgendwann einmal an der Tür abfangen.“ Breymann will weiterhin ein „lautes Kind in den sozialen Netzwerken“ bleiben. Beleidigend sei dabei nie, wie er behauptet.
Natürlich habe er darüber nachgedacht, weshalb diese Nachricht an seinen öffentlichen Account geschickt wurde. Breymann: „Ich hatte einen Tag zuvor über Twitter eine kleine Auseinandersetzung. Da habe ich geschrieben, die AfD sei eine Ein-Thema-Partei, und dann: ,Ich widerrufe, weil jeder Flüchtling für die AfD ein Thema ist.’“
Die Polizei in Mönchengladbach bestätigte gestern den Eingang der Strafanzeige. „Der Staatsschutz ist informiert. Wir ermitteln“, sagt Polizeisprecherin Isabella Hannen. Bislang gebe es keine weiteren Strafanzeigen wegen ähnlicher E-Mails.
Vor anderthalb Jahren hatte der SPD-Chef in Bocholt eine E-Mail mit dem Absender „Adolf Hitler“ in seinem Postfach gefunden. Als auch noch seine Lebensgefährtin und deren kleine Tochter bedroht wurden, trat er von seinem Ehrenamt zurück. Ebenso erging es 2015 dem Bürgermeister von Tröglitz in Sachsen-Anhalt. Auch er gab sein Amt ab. „Mir können die keine Angst machen“, sagt Breymann.