Comic-Figuren aus Baumstämmen
Die Interessengemeinschaft Friedrichstraße kämpft um ihren Brunnen.
Mönchengladbach. Laut ist es auf dem Friedrichplatz, Sägespäne fliegen herum. Jörg Florenz, Leiter von Erlkoenigdesign und „der 1.Carving Schule Mönchengladbachs“, und drei seiner Freunde sind am Samstagmittag damit beschäftigt, mit Kettensägen Skulpturen aus 120 cm hohen und 40-60 cm breiten Baumstämmen zu schnitzen.
Dabei entstehen ein Tiki, ein hawaiianischer Schutzgott und zwei Pok-Poks — das sind von Florenz und Frank Reintjes erfundene Comic-Figuren
. Jörg Florenz leitet seit 2011 die Firma Erlkoenigdesign. Er plant und gestaltet mit drei festen und diversen freien Mitarbeitern naturnahe Spielplätze. Durch seine Arbeit mit Holz und Kettensägen kam er auf die Idee, im August 2012 die Carving Schule zu gründen.
Organisator des Events ist die Interessengemeinschaft Friedrichstraße. Geplant war die Aktion eigentlich als „Baustellen-Event“, dass die Bauzeit auf der Friedrichstraße positiv untermalen sollte. Der Platz soll mit vier Lampen neu beleuchtet werden, acht bis neun neue Bäume, Sitzgelegenheiten und Fahrradständer sollen errichtet werden. Doch wegen der Kälte haben die Bauarbeiten noch nicht begonnen.
Der Hauptgrund der Aktion ist allerdings, auf den Kampf um den Brunnen auf dem Friedrichplatz aufmerksam zu machen. Dieser besteht seit den 1976 und wurde vor zwei Jahren von der Stadt ausgeschaltet.
Die Interessengemeinschaft setzt sich für eine Instandsetzung des Brunnens ein — aus unterschiedlichen Gründen. „Heute war schon wieder Müll im Brunnen. Wenn er läuft, ist es einfach gepflegter“, so Cornelius Küppers, Sprecher der Interessengemeinschaft.
„Wenn mehr Leute am Brunnen verweilten, würde sich das ganze Umfeld verbessern“, ergänzt Bernhild Tournay. Der Vorsitzenden der Interessengemeinschaft liegt der Brunnen auch deswegen am Herzen, weil auf diesem ein Handwerksembleme, z.B. von Zimmermann, Metzger und Dachdecker zu sehen sind. Sie sagt mit *Überzeugung: „Wir kämpfen für den Brunnen.“