Mehr Frauen, aber nicht in Führungspositionen
Der Anteil der Frauen ist höher als der der Männer. Personalkosten steigen weiter.
Mönchengladbach. Die Stadtverwaltung hat sich zum größten Gladbacher Arbeitgeber für Frauen entwickelt. Das steht im neuen Personalbericht, den Stadt-Beigeordneter Peter Holzenleuchter (CDU) erläuterte. In der Führungsriege macht sich das nicht bemerkbar — hier dominieren die Männer.
Mit 1673 Frauen und 1587 Männern ist die Verwaltung zudem vor Ort der größte Arbeitgeber. Von den 3260 Beschäftigten sind 850 Beamte, 886 haben Teilzeit-Jobs. Der Anteil der Angestellten mit Migrationshintergrund ist mit 105 Personen rückläufig. 7,33 Prozent (2011: 6,83 Prozent) der Belegschaft haben befristete Verträge.
Herbe Kritik an der Personalpolitik übte Frank Heller (Personalrat). Er bemängelte, dass etwa 300 Stellen nicht besetzt seien. Jährlich (bis 2021) müssten wegen der Haushaltssanierung zudem 40 Stellen gestrichen werden. Das bedeute, das jede Fünfte wegfalle bzw. unbesetzt sei, so Heller. Da „viele Mitarbeiter“ krank seien, verschärfe sich die Situation. Beim Thema Krankenstand wurden weder Holzenleuchter noch Heller mit Details konkreter.
Bei der Politik mahnte der Arbeitnehmer-Vertreter eine Aufgaben-Kritik an. Gemeint: Weniger Mitarbeiter könnten auch nur weniger leisten. Weder OB Norbert Bude (SPD) noch die Ampel mit SPD, FDP und Bündnis-Grünen haben bislang erklärt, welche Tätigkeiten die Verwaltung künftig einstellt und welche nicht.
Aufnehmen will die Ampel die Forderung des Personalrates, wonach auch die Tochterfirmen bei der Personalplanung mit einbezogen werden. Heller: „Dort ist keine Stelle unbesetzt.“
Gestiegen ist das Durchschnittsalter — von 44 in 2006 auf heute 46 Jahren. 40,4 Prozent (1317 Beschäftigte) sind älter als 50 und scheiden in den kommenden 15 bis 17 Jahren altersbedingt aus. Im Vorjahr lag der Anteil bei 39 Prozent. Diese demografische Entwicklung bereitet nicht nur der Ampel Sorgen, gehen doch irgendwann einmal die Leute aus. Die Linke forderte einen „verstärkten Kampf um die Köpfe“. Beispiel: Mehr junge Menschen ausbilden, mehr Werbung in Schulen und Hochschule.
Trotz erklärter Sparbemühungen steigen dem Bericht zufolge die Ausgaben fürs Personal. Einschließlich Pensionen usw. (knapp 22 Millionen Euro) sind es 2013 mehr als 184 Millionen Euro. 2016 sollen es schon rund 190 Millionen Euro sein.