Das Schulessen soll gesünder werden
Die Hochschule Niederrhein hat ein Konzept entwickelt, mit dem der Tüv die Qualität von Mensen überprüfen soll.
Mönchengladbach. Damit Schülern in Mönchengladbach und bundesweit besseres Mittagessen serviert wird, geht die Hochschule Niederrhein eine Kooperation mit dem Tüv Rheinland ein. Wissenschaftler um Professor Volker Peinelt hatten im Januar 2012 die Ergebnisse einer jahrelangen Untersuchung in Schulmensen in ganz Deutschland vorgestellt.
Das ernüchternde Ergebnis: Etwa 90 Prozent der Schulen servieren ihren Schülern mangelhaftes Essen. Daraufhin entwickelten Peinelt und sein Team ein Zertifizierungskonzept. Anhand der darin festgehaltenen Kriterien soll der Tüv Rheinland Großküchen und Schulmensen einheitlich überprüfen können.
„Weil es immer mehr Ganztagsschulen und Kindertagesstätten mit Mittagessen gibt, wird es höchste Zeit, dass sie sich seriösen Qualitätsstandards stellen“, sagt Peinelt. „Mit unserem Kochmützenkonzept, das an die Standards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) angelehnt ist, allerdings in vielen Punkten darüber hinaus geht, kann der Tüv Rheinland die Qualität des Essens in vielfacher Hinsicht prüfen und auch zertifizieren.“ Kosten für eine Zertifizierung sollen keine Rolle spielen, lägen sie doch „bei unter einem Cent pro Mittagessen“, so Peinelt.
Der Tüv Rheinland begrüßt die Kooperation. „Die Gemeinschaftsgastronomie (Anmerkung der Redaktion: Verpflegung vieler in Mensen und Kantinen) hat vor allem in Kitas und Schulen keinen guten Ruf“, sagt ein Sprecher.
„Wenn uns die Gesundheit unserer Kinder am Herzen liegt, dürfen wir das nicht hinnehmen. Wir freuen uns, wenn möglichst viele Anbieter das Angebot nutzen und sich bereiterklären, sich im Sinne größtmöglicher Transparenz von uns offiziell prüfen und zertifizieren zu lassen.“
Das Kochmützenkonzept beschränkt sich nicht nur auf die Zusammensetzung des Essens. Auch Produktion und Transport der Speisen sowie der Speiseplan und die Hygiene sollen dann gewissen einheitlichen Standards entsprechen.
Für die Bestnote, drei Kochmützen, müssen Küchen von Schulen und Kitas einiges leisten: Die Speisen dürfen nicht lange heiß gehalten werden, das Angebot muss gut angenommen werden, jeden Tag müssen Obst und Gemüse angeboten werden und die Speisen sollen fettarm und vitaminschonend zubereitet sein. Auch Kioske in Schulen können nach dem Konzept geprüft werden.
Volker Peinelt ist optimistisch, dass sich viele Caterer zertifizieren lassen. „Ein Zertifikat, ausgestellt vom Tüv Rheinland, hat einen hohen Stellenwert“, sagt er. piwi